Schuleschwänzen für den Klimawandel

Wolfgang Atzenhofer
Heuer muss Österreich den Klimaplan vorlegen. Der Widerstand gegen ein seichtes Programm steigt.

Die Visite von Bundeskanzler Sebastian Kurz bei US-Präsident Donald Trump hat für Aufsehen, aber wenige Ergebnisse gesorgt. Die beiden Regierungschefs, die New York Times schrieb sogar von Seelenverwandten, mögen vieles besprochen haben. Die fahrlässige Klimapolitik des „Dealmakers“ dürfte Kurz aus gutem Grund nicht angesprochen haben. Österreich ist nämlich selbst eines der säumigsten EU-Länder. Angesichts noch nie dagewesener Brände in den US im Vorjahr und extremer Hitzeschäden bei uns hätten die beiden Staatslenker einigen Gesprächsstoff gehabt. Allein Oberösterreich bescherte das Hitzejahr einen Schaden von 150 Millionen Euro. Entgegen den Kyoto-Zielen von 1997 werden nicht weniger, sondern mehr Treibhausgase in die Luft geblasen. Verbindlich muss Österreich bis 2030 ein Drittel der -Werte reduzieren. Das dafür bei der EU vorgelegte Klimaplan-Konzept nennen Wissenschafter und Aktivisten als skandalös. Allein für Autoabgase müsste Österreich -Zertifikate um fünf Milliarden Euro kaufen, um straffrei zu bleiben. Die Umweltreferenten der Länder aller Couleurs wollen „Lebensministerin“ Elisabeth Köstinger zum Umdenken bewegen. Klimaforscher bombardieren sie mit Appellen. Und am 15. März schwänzen auch in Linz die Schüler, um für den Klimawandel zu demonstrieren. „Fridays for Future“ schwappt auf Österreich über. Zeit zum Handeln bleibt fast keine mehr! wolfgang.atzenhofer@kurier.at

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