Schnellstraße Prag–Linz 2021 fertig

Schnellstraße Prag–Linz 2021 fertig
Ausbau der 250-km-Strecke Prag–Linz. Die Bahn wird bis 2018 zweigleisig, die Schnellstraße bis 2021 vierspurig.

Ich bin nun  deutlich zuversichtlicher als vor unserem Besuch",  äußert sich Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl sehr positiv über die  Gespräche mit der Prager Regierung.    Landeshauptmann Josef Pühringer, der für die Bahn zuständige Landesrat  Reinhold  Entholzer und Straßenbaureferent  Hiesl  trafen  Dienstag und Mittwoch  in der tschechischen Hauptstadt mit   Verkehrsminister Pavel Dobes, dessen Stellvertreter Lukas Hampl und Kulturministerin Alena Hanakova  zusammen. 

Fazit der Gespräche: Tschechien sagte zu,  die  Straßenverbindung von Prag bis zur  Grenze Wullowitz bis  2021 auszubauen. Die Strecke Prag bis Budweis wird als Autobahn geführt,   das Reststück von Budweis bis zur Grenze als vierspurige SchnellstraßeBudweis soll in Zukunft durch einen Tunnel umfahren werden. Er soll  spätestens 2017 fertig sein.

Auf oberösterreichischer Seite ist die vierspurige Mühlviertler S 10 im Jahr 2015 vom Autobahnende Unterweitersdorf bis Freistadt Nord befahrbar. Da der Bau statt der veranschlagten 760 Millionen Euro nur  718 Millionen kostet,  soll  die Schnellstraße 2016 bis 2017 um acht Kilometer bis  Rainbach verlängert  werden. In den Folgejahren sollen dann die noch fehlenden acht Kilometer bis zur Grenze Wullowitz fertiggestellt werden, damit man 2021 tatsächlich von Linz nach Prag vierspurig fahren kann.

Bahnausbau

Gute Nachrichten gibt es auch für die Bahn. „Der Abschnitt PragBudweis wird auf 160 km/h ausgebaut", erklärte Landesrat Entholzer. Bis 2018 soll die gesamte Strecke Prag–Wullowitz zweigleisig fertiggestellt sein. Auf österreichischer Seite sind die Pläne für den Ausbau der Summerauerbahn, die eine teilweise zweigleisige Streckenführung vorsieht, schon in der Schublade.  Aber es fehlt sowohl auf österreichischer als auch auf tschechischer Seite an Geld. Die öffentlichen Hände können wegen der Einhaltung der Maastricht-Kriterien keine zusätzlichen Kredite aufnehmen. Deshalb bemüht man sich um eine  Finanzierung durch die Europäische Investitionsbank, deren Vizedirektor der frühere Vizekanzler Willi Molterer ist.

Einen Schub im Eisenbahnausbau erhofft man sich auch durch den EU-Beitritt Kroatiens. Denn Kroatien hat Interesse daran, dass die Verbindung von der Ostsee über DresdenPragBudweisLinzGrazRijeka ins transeuropäische Eisenbahnnetz aufgenommen wird, um seine Adriahäfen besser auslasten zu können. Sowohl die EU-Kommission als auch die Regierung in Wien haben derzeit der baltisch-adriatischen Verbindung PragWienGraz den Vorzug gegeben. Dort soll  auch der  Rail-Jet fahren. Südböhmen und Oberösterreich hatten vorerst das Nachsehen.

Landeshauptmann Josef Pühringer stellte in einer Pressekonferenz das neue Linzer Musiktheater vor, das am 11. April 2013 eröffnet wird. Weiters warb er um Besucher  für die grenzüberschreitende  Landesausstellung „Alte Wege, neue Spuren", die im nächsten Jahr in Freistadt, Bad Leonfelden, Krumau und Budweis über die Bühne gehen wird.

Ferdinand Trauttmannsdorff, Österreichs Botschafter in Prag,  berichtete über die  österreichisch-tschechische Historikerkommission, die  die  Geschichte aufarbeitet  und in drei Jahren ein gemeinsames Geschichtsbuch auflegen wird. 

 

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