Schäden durch den Borkenkäfer: „Gehen auf Katastrophe“ zu

Landesrat Hiegelsberger mit betroffenen Waldbauern vor Schadfläche
Schadholzmengen sind fast nicht mehr bewältigbar. Landesrat Hiegelsberger, ÖVP, bringt Katastrophenfonds des Bundes ins Spiel.

Immer dramatischer spitzt sich in den Wäldern Oberösterreichs die Lage wegen des Borkenkäferbefalls zu. Schon jetzt liegt die Schadholzmenge mit 500.000 Festmeter Fichtenholz dreimal so hoch wie im ebenfalls schwer belasteten Vorjahr. „Wir bewegen uns auf eine Katastrophe zu“, sagt VP-Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.

Allein für OÖ wird heuer mit einer Million Festmeter Käferholz gerechnet. 2017 waren es in ganz Österreich 3,5 Millionen Festmeter. Weil die Schädlinge heuer bereits zum dritten Vermehrungsflug gestartet sind, bleibt die Belastung auch 2019 hoch. Durch die Hitze ist die Fichte zudem gestresst. Nach zweimaliger Blüte sind die Bäume auch geschwächt.

Wirtschaft

Die Käferplage lasse mittlerweile dramatische volkswirtschaftliche, aber auch ökologische Auswirkungen für OÖ befürchten, sagt Hiegelsberger. In den am stärksten betroffenen Gebieten im Mühlviertel, Zentralraum und im Innviertel, drohte machen Orten der Verlust des Waldes. In der Gis, einem Erholungsgebiet im Mühlviertel geht pro Woche ein Hektar Fichtenwald verloren. „Wenn das so weiter geht, ist die Gis in fünf Jahren waldfrei“, schildert der Landesrat.

Einzig wirksame Maßnahme gegen die Käferseuche ist die rasche Entnahme befallener Bestände. Doch die Waldbesitzer und auch die Holzfällerfirmen sind an den Kapazitätsgrenzen angelangt. Da der Preis für Schadholz nur mehr bei 46 Euro pro Festmeter liegt, „ist der Holzverkauf für die Bauern zum Nullsummenspiel geworden“, erklärt Hiegelsberger.

Wenn bei Hochwasser mehr als ein Bezirk betroffen ist, gebe es Katastrophenalarm. „Es wird Zeit, dass der Bund über den Zugang zum Katastrophenfonds öffnet“, sagt Hiegelsberger.

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