Röntgenbild enttarnt Heroinlieferung

Röntgenbild enttarnt Heroinlieferung
Besser kann man Suchtgift nicht verstecken, doch mit einem mobilen Röntgengerät fanden Zollbeamte eine Rekordmenge.

Rund 130 Kilogramm Heroin waren in den verwinkelten Hohlräumen eines Lkw eingeschweißt. Doch mit Hilfe modernster Technik konnten Zollbeamte den größten Suchtgift-Aufgriff in der Geschichte der „operativen Zollaufsicht“ verbuchen. Einem Team der Zollwache Wels kam vergangenen Mittwoch ein bulgarischer Kühl-Lkw verdächtig vor. Bilder, die mithilfe eines mobilen Röntgengerätes angefertigt wurden, erhärteten den Verdacht, dass in einigen von außen unerreichbaren Hohlräumen Schmuggelware liegen könnte.

Probebohrungen

Röntgenbild enttarnt Heroinlieferung

Als bei Probebohrungen neben Eisenspänen auch weißes Pulver herausrieselte, griffen die Beamten zum Winkelschleifer. Schließlich lagen 199 Päckchen Heroin im Schwarzmarktwert von acht Millionen Euro am Boden.

Der bulgarische Lenker Plamen I. wurde festgenommen. Er behauptet, vom Suchtgift nichts gewusst zu haben. Angesichts der Tatsache, dass im Falle eines erfolgreichen Transportes auch die Dealer den Lkw wieder zerlegen hätten müssen, ist seine Version gar nicht so absurd.

Schlagkraft

Röntgenbild enttarnt Heroinlieferung

Finanzministerin Maria Fekter freut sich: „Dieser Aufgriff beweist die hohe Schlagkraft der heimischen Zollverwaltung.“ Sie spielt damit auf Ängste und Kritik an, welche die Abschaffung der Grenzkontrollstellen im Jahr 2007 zu den Schengen-Nachbarstaaten begleitet hatten.

Damals wurde die Zollwache aufgelöst, die meisten Beamten wanderten zur Polizei ab. Gleichzeitig wurden aber mobile Zoll-Teams geschaffen, die teils in Uniform und teils in Zivil im Grenzraum streifen. Das sind jene Einheiten, bei denen auch ehemalige und speziell ausgebildete Bundesheersoldaten Dienst tun. Dass dieser Aufgriff ohne Unterstützung der Polizei gelang, ist für Fekter die Bestätigung dafür, dass das Streifensystem funktioniert.

Kommentare