Revolution am Energiesektor: Strom und Wärme aus Magnesium

Daniel Fahrnberger und Marlene Mühlböck mi tihrer Innovation
Häuser und Industrie können sich künftig autark versorgen.

Ein revolutionäres Energieprojekt haben Daniel Fahrner (31) und Marlene Mühlböck (33) entwickelt. Mit zwei Kilogramm Magnesium, das im konkreten Fall ein industrielles Abfallprodukt ist, und mithilfe einer Fotovoltaikanlage kann sich ein Haus völlig autark mit Strom und Wärme selbst versorgen. Das Haus braucht keinen Stromanschluss mehr.

Sekundär-Magnesium wird chemisch umgewandelt und in einem zweiten Prozess so aufbereitet, dass es im Kreislaufprozess wiederverwendet werden. Fahrner im Gespräch mit dem KURIER: „Wir Europäer haben ein Rohstoffproblem. Wir sind zu sehr von gewissen Ländern abhängig. Wir haben nun in zweijähriger Arbeit ein System entwickelt, mit dem man Energie gewinnen kann, in Form von Strom und Wärme. Das System ist in der Lage, dass Magnesium so aufbereitet wird, dass es wieder als Ausgangsstoff verwendet werden kann. Wir entkoppeln uns mit dieser Technologie komplett von der Abhängigkeit der Rohstoffländer.“ Die Betriebskosten seien sehr gering.

Einen Prototypen entwickelt

Marlene Mühlböck ist studierte Anlagenbauerin und hat als Verfahrenstechnikerin die chemischen Abläufe entwickelt: „Wir haben das Verfahren nun mittels einer Erfindungsmeldung beim Österreichischen Patentamt angemeldet, es wird gerade geprüft. Wir haben schon einen Prototypen entwickelt. Es passt alles sehr gut.“ Ende des Jahres sollte der Prototyp fertig sein. Fahrner: „Den Nachweis der Funktionsfähigkeit haben wir schon erbracht. Wir wollen den Prozess immer noch optimieren. In dieser Phase befinden wird uns gerade. Das ganz Positive ist, das wir keine Energie wie zum Beispiel zum Aktivieren benötigen.“ Es wäre auch als Notstrom- Backup geeignet.

Fahrner und Mühlböck arbeiten für die Grünland Innovations Ges.m.b.H., die ihren Sitz am Schlattbauerngut in Ried im Traunkreis (Bez. Kirchdorf) hat. Mentor des Projekts ist Klaus Fronius, der 45 Jahre lang Fronius International wesentlich mitaufgebaut hat.

Das Entwicklungsteam besteht aus insgesamt fünf Köpfen. Fahrner: „Wir planen das alles selbst, wir konstruieren es selber, wir bauen es selber, wir bewerten es auch wirtschaftlich und schauen, dass ein Business Case dahinter steht, dass wir kundenorientierte Anlagen entwickeln.“ Am Projekt seien namhafte Forschungspartner beteiligt, die Entwicklung wurde auch mit öffentlichen Forschungsgeldern gefördert.

Auch für die Industrie

Was wird die neue Anlage kosten? Fahrner: „Das hängt von der Stückanzahl ab. Wir reden von einem Return on Investment von vier bis fünf Jahren.“ Diese neue Entwicklung ist nicht nur für Häuser geeignet, sondern auch für die Industrie interessant.

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