Rettungssanitäter bringen eigenes Kind im Auto zur Welt
Dann ging plötzlich alles sehr schnell: Nach nur drei Presswehen war der kleine Jonas da, aber nicht im Kreißsaal, sondern im Auto seiner Eltern. Theresa und Alexander Schabetsberger aus Hartkirchen waren auf dem Weg ins Spital nach Wels, als die beiden bemerkten: Das geht sich nicht mehr aus.
Die erfahrenen Rettungssanitäter blieben ruhig, peilten den nächsten Parkplatz an und kurz darauf brachte Theresa mit Unterstützung ihres Mannes als Geburtshelfer Baby Jonas zur Welt.
Als die Rettung vor Ort ankam, war das Baby bereits in ein Handtuch gewickelt. Nun, zwei Monate später gab es ein Wiedersehen mit Notfallsanitäter Jan Hoffmann, der am 6. Jänner kurz nach der Geburt vor Ort war.
„Als meine Frau zu mir sagte, dass ich bei der nächsten Gelegenheit ranfahren solle, da sie jetzt Pressen müsse, wusste ich, dass es jetzt ernst wird.“, erinnert sich Alexander noch gut. Sofort setzte er den Notruf ab und erklärte dem Leitstellendisponenten, dass seine Frau nun im Auto ihr Kind auf die Welt bringen wird.
Zum Atmen stimuliert
Während Theresa sich auf der Rückbank in die Hocke begab, war der Kopf des Kindes schon zu sehen und gleich danach auch bis zum Hals an der frischen Luft. Die Fruchtblase war noch intakt und musste von Alexander eigenhändig geöffnet werden. Nach drei Presswehen erblickte Jonas das Licht der Welt und sogleich waren Papas Fähigkeiten als Geburtshelfer gefragt.
Er entwirrte die Nabelschnur, die sich um den Hals seines neugeborenen Sohnes gewickelt hatte und stimulierte ihn einige Sekunden lang, bis eine Atmung zu vernehmen war. „Ich war massiv erleichtert als mein Sohn einigermaßen normal atmete, meine Frau wohlauf war und das Folgetonhorn von Sanitätseinsatzwagen und Notarzteinsatzfahrzeug zu vernehmen war.“, schildert Papa Alexander.
Das Rettungs- und Notarztteam versorgte die Jungfamilie vor Ort, darunter Notfallsanitäter Jan Hoffmann, befreundeter Kollege der Eltern, der Jonas abnabelte: „Im Notarztdienst hat man oft Einsätze, die sehr belastend sind“, erklärt er, „da ist eine Geburt natürlich ein ganz besonders schönes Erlebnis. Es war die 5. Geburt, bei der ich helfen durfte, aber während meines 23-jährigen Einsatzes als Notfallsanitäter die 1. Entbindung im Auto“.
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