Mehr Platz für Radfahrer auf Nibelungenbrücke in Linz: Vorarbeiten starten


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Zusammenfassung
- Die Nibelungenbrücke erhält breitere Radstreifen und Sicherheitsabstände, um Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern zu reduzieren.
- Die Neuregelung wird ab April 2025 als Provisorium eingeführt, mit einer Testphase bis 2026 zur Bewertung der langfristigen Integration.
- Die Radlobby Linz begrüßt den Ausbau, betont jedoch die Notwendigkeit einer baulichen Trennung zwischen Fußgängern und Radfahrern.
Dieser Radstreifen ist einer der gefährlichsten in Linz, darüber hinaus gibt es regelmäßig massive Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern.
Die Rede ist von der wichtigen Verbindung für Radfahrer in Linz, die über die Nibelungenbrücke führt.
Laut City Dashboard haben in den letzten 28 Tagen exakt 44.146 Radfahrer die Nibelungenbrücke überquert. Und das, obwohl dieser aktuell viel zu schmale Radweg erhöht und ohne Absicherung zur Straße über die Donau führt. Und: Viele Radfahrer fahren auf der falschen Seite.
Nutzungskonflikte
Dazu wechseln viele Fußgänger über diese Brücke zum anderen Ufer der Stadt. Samt der Touristen, die den Ausblick dort über die Donau schätzen. Nutzungskonflikte sind vorprogrammiert. Denn in den letzten 28 Tagen wurden 169.365 Fußgänger gezählt.
Für die Autos war der Platz bislang schier unbegrenzt. 721.758 Fahrzeuge brausten in den letzten 28 Tagen über die Brücke, dazu kommen 31.448 Lkws. Das wird jetzt, Monate nach der Eröffnung der Westringbrücke, adaptiert: Aus den drei Spuren pro Richtung für Autos werden zwei, der gewonnene Platz kommt Radfahrern und Fußgängern zugute.
Mit einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern ruht die Brücke auf massiven Betonpfeilern, aktuell queren bis zu 30.000 Fahrzeuge täglich die Nibelungenbrücke.
Der neue Plan für die Brücke: In beiden Fahrtrichtungen erhalten Radfahrer künftig zusätzlich 1,30 Meter Platz, ergänzt durch 25 Zentimeter Sicherheitsabstand. Die neuen Radspuren werden durch Leitwände, maximal 1,5 Meter hoch, von der Fahrbahn getrennt.

Die neue Verteilung des Platzes auf der Nibelungenbrücke
Die verbleibenden zwei Fahrspuren für den motorisierten Verkehr werden auf rund je drei Meter verbreitert. Der bestehende Radweg auf dem erhöhten Gehsteig bleibt unverändert, sodass auf beiden Seiten der Brücke Radspuren in beide Richtungen verfügbar sind, heißt es in einer aktuellen Aussendung des Landes.
KW 12 (bis 23.03.2025): Verordnung durch den Magistrat Linz für die Aufbringung der neuen Markierungen.
KW 13 (24.03.2025 – 30.03.2025): Umsetzung der Bodenmarkierungen, Herstellung und Versetzung der Betonleitwände in Nachteinsätzen zwischen 21:00 Uhr und 04:00 Uhr unter Aufrechterhaltung eines 3,00 Meter breiten Fahrstreifens.
KW 14 (31.03.2025 – 06.04.2025): Herstellung der Rampenasphaltierungen im Bereich Fiedlerstraße, AEC-Rampe (Leitwandende Nibelungenbrücke) und Friedrichstraße (Bordsteinkante Asphaltkeil); Finalisierung der Markierungsarbeiten, Aufstellung der Verkehrszeichen und Anbringung von Bodenmarkierungen.
KW 15 (ab 07.04.2025): Geplante Freigabe des Radwegprovisoriums.
Die Westringbrücke, die den Namen "Donautalbrücke" trägt, wird derzeit von 8.000 Fahrzeugen genutzt. Die Verkehrsplaner des Landes rechnen damit, dass durch die Reduzierung der Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke die neue Brücke von rund 2.000 Fahrzeugen täglich mehr genutzt werden wird.
Provisorium bis 2026
Vorerst wird die Neuregelung als Provisorium eingerichtet, das mit 7. April für den Verkehr freigegeben wird. Wegen der Bürgermeisterwahl im Herbst des Vorjahres wurde des Projekt auf den heurigen Frühling verschoben.
Die Verkehrsentwicklung auf der Nibelungenbrücke wird während der gesamten Testphase kontinuierlich beobachtet. Ein entscheidender Faktor für den langfristigen Ausbau der Radinfrastruktur sei die anstehende Generalsanierung der Nibelungenbrücke im Jahr 2028.
Bis Ende 2026 sollen die gesammelten Erkenntnisse aus der Testphase eine belastbare Entscheidungsgrundlage liefern, ob und in welcher Form eine dauerhafte Integration der Radfahrstreifen im Zuge der Sanierungsmaßnahmen realisierbar ist.
"Schritt in richtige Richtung"
Bei der Radlobby Linz sieht man die Pläne ambivalent. "Jeder zusätzliche Radweg ist eine gute Sache", hält Thomas Hofer, Sprecher der Radlobby Linz, fest. Mit den jetzt vor der Realisierung stehenden Plänen erfolge ein erster Schritt in die richtige Richtung, "das Platzverhältnis verschiebt sich". Dass eine bauliche Trennung auch zwischen Fußgängern und Radfahrern wünschenswert sei, stellt Hofer aber dennoch klar.
Wichtig sei, dass Menschen angstfrei über diese so wichtige Verbindung mit dem Rad fahren könnten. Denn die Angst ist gerade auf der Nibelungenbrücke ein häufiger Begleiter eines jeden Radfahrers und jeder Radfahrerin, weiß Hofer: "Wenn man jetzt mit Kindern dort sicherer fahren kann, ist schon viel passiert."
Er ist überzeugt, dass gerade in Linz das Bewusstsein weiter gestärkt werden müsse, wie einfach und gut die Stadt mit dem Rad bewältigt werden könne. Dass es dazu noch vieler besserer Lösungen bedürfe, ist ihm bewusst: "Wir versuchen, das Radfahren in Linz positiv zu kommunizieren und an kleinen Schrauben zu drehen."
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