Quetsch’n trifft auf Synthesizer

Quetsch’n trifft auf Synthesizer
Brachiale Beats mit poppigem Augenzwinkern – so wirbelte das A.G. Trio beim Sunnseitn Festival den Tanzboden auf.

Die Initialen A.G. stehen entweder für „Adalbert Günter", für „Alles Geil" oder einfach nur da, weil es zwei ansehnliche Buchstaben sind. So willkürlich der Bandname, so auch der Stil der drei Solokünstler Roland von der Aist, Andy Korg und Aka Tell aus Oberösterreich, die  in geballter Ladung als A.G. Trio bis nach Russland, Mexiko und Südkorea vorgedrungen sind.
„Wir machen grundsätzlich elektronische Musik", erklärt Markus Reindl alias Aka Tell. Alles andere geschehe aus dem Bauch heraus. Hauptsache, man könne dazu tanzen.

Gelebtes Brauchtum

Quetsch’n trifft auf Synthesizer

So kam es auch, dass das Trio am Samstag einen Tanzboden des Sunnseitn Festivals in Freistadt bespielte. Bei dem dreitägigen „Festival des tanzenden Publikums" berieseln die Künstler nicht vom Podest herab, sondern bringen die Musik mitten unter die Leute. „Es gibt keine Bühnen, sondern fünf Tanzböden. So ergeben sich interessante Begegnungen quer durch alle Stilrichtungen", beschreibt Michael Eibl von der Local Bühne Freistadt das Konzept.

Der Wechsel zwischen bodenständigem Brauchtum, beflügelndem Indie-Rock und nahezu außerirdisch wirkender elektronischer Musik ist nahtlos. Am Samstag trafen Musiker aus Österreich, Ungarn, Süditalien, Litauen und New York aufeinander. Heute, Sonntag, klingt das sonnige Musikwochenende ganz in österreichischer Tradition beim Frühschoppen im Brauhof Freistadt aus.

Gelebtes Brauchtum schätzen auch die heimlichen Headliner des Sunnseitn, das A.G. Trio. Mit „volksverdummenden Schlagerzeugs" habe das aber nichts zu tun, betont Produzent Markus. Einziger Anknüpfungspunkt ist ihr Titel Zombies in der Disco – eine Hommage an den Schlagerbarden Florian Silbereisen, der Roland einmal in seinen Träumen in der Gestalt eines gehirnabsaugenden Außerirdischen erschienen ist.

"Action"

Ihr Ruf, „brachiale Elektrohousebeats mit dreckigen Zungen" zu fabrizieren, kommt also nicht von ungefähr.  „Wir arbeiten aber nicht ergebnisorientiert, sondern machen einfach, was uns taugt – mal poppig, mal härter", erklären sie.

Eingefleischte Trackshittaz-Fans mögen dem widersprechen, doch das A.G. Trio gilt spätestens seit seinem Debütalbum „Action" als relevantester Musikexport Freistadts.  Nach dem ruhmreichen Titel „FM4 Soundpark Band des Jahres 2010" schafften es die drei Tanz-Berserker auch in den amerikanischen und kanadischen Charts auf Top-Platzierungen und landeten unverhofft sogar im Berliner Olympiastadion am DJ-Pult. Ihr Ziel: „Mehr Reisen, mehr Publikum, mehr von allem."

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