Psychiatrie-Patient rauschte mit Pkw durch Fußgängerzone
Die Flucht eines Psychiatrie-Patienten per Auto mitten durch die Linzer Fußgängerzone sorgte Donnerstagnachmittag für dramatische Szenen. Der 57-jährige Mühlviertler weigerte sich, nach einem ersten Frühlingsausflug in die Psychiatrische Abteilung des Spitals zurückzukehren, entwendete der Mutter kurzerhand das Auto und fuhr davon.
Schon während des Ausflugs kam es zwischen dem Patienten und seiner Mutter zum Streit über die Rückkehr ins Spital. Am Parkplatz vor der Kepler-Uni-Klinik trieb der immer aufgekratztere Mann die Mutter und eine Begleiterin aus dem Auto. Dann fuhr er damit schnurstracks in die Innenstadt und geriet in die Fußgängerzone Landstraße. Zwei zu Fuß patrouillierenden Polizisten fiel der Pkw auf. Als der Fahrer die deutlichen Anhaltezeichen der Beamten ignorierte und weiterfuhr, schlugen die Streifenpolizisten Alarm.
"Als sie den Vorfall meldeten, kam zeitgleich die Meldung vom Spital herein", sagte Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter. Die Fahrt des ausgebüxten Patienten sei aber nicht mit einer für Passanten lebensbedrohenden Amokfahrt zu vergleichen gewesen, meinte der Offizier.
Verfolgung
Die Lage spitzte sich dennoch zu. Der Flüchtende fuhr über den Linzer Hauptplatz und die Nibelungenbrücke nach Urfahr weiter. Polizeiautos nahmen die Verfolgung auf. Bei der immer wilder werdenden Fahrt Richtung Rohrbacher Straße, B127, erhöhte der Mühlviertler das Tempo massiv und brachte damit andere Autofahrer in Gefahr. Weiterhin nicht auf die Polizeistreifen hinter ihm reagierend, kam es im Gemeindegebiet von Puchenau zum ersten leichten seitlichen Crash mit einem anderen Wagen.
Als sich ein Polizeiwagen neben ihm auf gleiche Höhe setzte, um den Fahrer zum Anhalten zu bewegen, lenkte der 57-Jährige in Hollywood-Manier nach links aus und touchierte den Wagen der Beamten. Dann geriet er aber mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, krachte wuchtig gegen eine Leitschiene und kam dann zum Stillstand. Noch einmal versuchte der Frühpensionist trotz des Totalschadens das Auto in Bewegung zu setzen, was aber misslang. Beamte der Inspektion Sonderdienste nahmen den verwirrten Mann fest. Ein Polizist war beim vorangegangenen Crash leicht verletzt worden. Er musste im Spital behandelt werden.
Später wurde dann die Aufhebung der Festnahme verfügt. Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft kam der Patient schließlich in Polizeibegleitung wieder zurück auf die Psychiatrische Abteilung des Kepler-Klinikums.
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