Prix Ars Electronica in Linz: Diese Kunstschaffenden haben abgeräumt

Der neue „AI in ART Award“ geht an Paul Trillo (US), der das erste offiziell beauftragte Musikvideo mit Open AIs Sora gemacht hat
2950 Einreichungen aus 95 Ländern beim Prix Ars Electronica 2024 in Oberösterreich

Zwei Monate hatten Kunstschaffende aus aller Welt Zeit, ihre Arbeiten in den Wettbewerb zu schicken. Die Resonanz war groß: 2950 Einreichungen aus 95 Ländern wurden zwischen Januar und März 2024 beim Prix Ars Electronica verzeichnet.

Ende April trat die internationale Jury in Linz zusammen und entschied, wer sich über die begehrten Preise freuen darf. Verliehen wurden vier Goldene Nicas, acht Awards of Distinction, 29 Honorary Mentions, ein Award for Digital Humanity, drei Hauptpreise.  Die Preisgelder betrugen insgesamt 46.600 Euro.

Und das sind einige der heurigen Gewinnerinnen und Gewinner:

  • Die Goldene Nica in der Kategorie „New Animation Art“ geht an Beatie Wolfe aus Großbritannien. Ihre eindringliche Visualisierung "Smoke and Mirrors" thematisiert die steigende Methankonzentration in der Erdatmosphäre und die Lügen der Ölindustrie.
Prix Ars Electronica in Linz: Diese Kunstschaffenden haben abgeräumt

"Smoke and Mirrors" von Beatie Wolfe

  • Die Goldene Nica in der Kategorie „Interactive Art +“ bekommt Diane Cescutti aus Frankreich, die mit ihrer Installation Nosukaay traditionelle westafrikanische Webkunst, Mathematik und Computer verbindet.
  • In der österreichweit ausgeschriebenen Kategorie „u19–create your world“ gab es 362 Einreichungen. Die Goldene Nica erhält der 17-jährige Jakob Gruber aus Salzburg für seine bemerkenswerte Animation "Fluten der Freiheit" zu den tödlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer.
Prix Ars Electronica in Linz: Diese Kunstschaffenden haben abgeräumt

Fluten der Freiheit von Jakob Gruber

  • Der in diesem Jahr initiierte „AI in ART Award“ geht an Paul Trillo (US), der mit Washed Out “The Hardest Part” das erste offiziell beauftragte Musikvideo mit Open AIs Sora geschaffen hat. Der Film macht deutlich, dass KI die menschliche Kreativität befördern kann, anstatt sie zu ersetzen.
  • Der vom österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ermöglichte „Ars Electronica Award for Digital Humanity“ geht in diesem Jahr an die Gruppe De Toneelmakerij (NL). Mit der Arbeit Patchwork Girl haben die Mitglieder eine spezielle Veranstaltung über Sexting, den Umgang mit der eigenen Sexualität und  die oft fehlende Ethik im Internet geschaffen.

„Lobbys, deren milliardenschwere Marketingkampagnen Zweifel an wissenschaftlichen Messergebnissen zum Klimawandel schüren oder das Schicksal von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen – die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Prix Ars Electronica adressieren zentrale Themen unserer Zeit", sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ, und: "Sie machen deutlich, dass unsere Zusammenarbeit noch nie so wichtig war wie heute und zeigen, wie ein solidarisches Miteinander über Grenzen hinweg funktionieren kann.“

Zu sehen sind diese und weitere preisgekrönte Projekte im Rahmen des Ars Electronica Festival von 4. bis 8. September in der Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz.

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