Polizisten brachten achtjährige Afghanin wieder zu ihrem Vater
Sechs Wochen lang bangte ein 36-jähriger Afghane um seine vermisste Tochter – jetzt konnte er das Mädchen dank der Hilfe österreichischer Polizisten wieder glücklich in seine Arme schließen.
Das Mädchen war am 26. Dezember ganz alleine und ohne Papiere vor der Betreuungsstelle in Traiskirchen (Niederösterreich) gestanden. Sie heiße Fatima, komme aus Afghanistan und habe ihre Familie verloren, gab die Kleine mit Händen und Füßen den Polizisten um Chefinspektor Kurt Wagner zu verstehen. Sie wurde in einem Jugendheim in der Hinterbrühl untergebracht.
Drei Tage später hörte Wagner am Posten zufällig ein Telefongespräch mit Kollegen aus OÖ mit. Im Erstaufnahmezentrum St. Georgen im Attergau gäbe es einen afghanischen Flüchtling, der seine kleine Tochter suche. „Der Vater wollte mit Hilfe eines Dolmetschers Abgängigkeitsanzeige erstatten“, sagt Josef Achleitner, Kommandant des Postens Thalham in St. Georgen. Achleitner fragte als Erstes in Traiskirchen an, wo Wagner rasch klar war, dass es sich bei dem Mann nur um Fatimas Vater handeln könnte. Achleitner: „Die Erleichterung war bei allen Beteiligten groß.“
Polizei-Taxi
„Wir und die Kollegen aus St. Georgen haben sehr gut zusammengearbeitet und uns bemüht, dass die beiden rasch wieder zusammenkommen. Nach Rücksprache mit der BH Baden wurde das Mädchen mit einem Streifenwagen abgeholt und nach St. Georgen gebracht. Drei Stunden nach dem Anruf war Fatima wieder bei ihrem Vater. Beide haben sich riesig gefreut“, erzählt Wagner.
Ghanbar G. und seine Tochter waren aus ihrer Heimat nach Griechenland geflüchtet, wo sie Mitte November getrennt wurden. Unabhängig voneinander machten sie sich auf die Reise nach Österreich. Der Vater kam in Kärnten an, die Tochter in NÖ. Jetzt hoffen sie auf Asyl.
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