Pläne für neue Skischaukel rechtlich nicht durchsetzbar

Skigebiet Wurzeralm bei Spital am Pyhrn wird nicht mit Höss verbunden
Absage.Verbindung Höss-Wurzeralm vom Tisch.

In ihrem Kampf um eine konkurrenzfähige Skischaukel hat die Pyhrn-Priel-Region in Oberösterreich einen Rückschlag erlitten. Ein neues Gutachten der Linzer Kepleruniversität kommt zum Ergebnis, dass eine Verbindung der beiden Skigebiete Höss-Hinterstoder und Wurzeralm rechtlich nicht genehmigungsfähig ist. Für den Naturschutzverantwortlichen Manfred Haimbuchner, FPÖ, steht damit fest: "Dieses Projekt ist vom Tisch".

Die von den Professoren Andreas Hauer und Michael Mayrhofer erstellte Expertise lasse keinen Spielraum zu und komme zu einer klaren Ablehnung des Projektes, erläuterte Haimbuchner. Noch dazu wurde vom Land OÖ das betroffene Naturschutzgebiet "Warscheneck Nord" vor Jahren sogar extra mit dem Zweck verordnet, "dass dort keine Skigebietsverbindung geschaffen wird".

Wegen Bestimmungen in der von Österreich unterzeichneten Alpenkonvention sei eine Genehmigung einer neuen Liftanlage zudem nicht möglich, meinte Haimbuchner. Sollte der Schutzzweck wegfallen oder ein übergeordnetes nationales Interesse vorliegen, könnte laut Haimbuchner eine Umwidmung des Gebietes möglich sein. Doch diese Gründe treffen auf die Pyhrn-Priel-Region nicht zu.

Kein Spielraum

Als Befürworter habe er mit dem Gutachten "wenig Freude", sagte Tourismuslandesrat Michael Strugl, ÖVP. Für die Skischaukel gäbe es aber keine Chance. Anhand eines Masterplans werde nun "Plan B" aktiviert. Strugl will sofort eine Projektgruppe mit regionalen Vertretern und Tourismusexperten installieren, die bis Ende 2017 Vorschläge für eine Attraktivierung der Region für den Ganzjahrestourismus erarbeitet. In der Region liege ein Potenzial von rund 800 neuen Arbeitsplätzen. Schon heuer steuert das Land den Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen 1,5 Millionen Euro für Investitionen bei.

Während der Umweltdachverband über die Entwicklung jubelte, zeigte man sich in der Region nicht überrascht. "Der politische Wille ist noch nicht reift", meinte Tourismusdirektor Thomas Scholl. Mit sanften Ausbauten in Hinter- und Vorderstoder sowie auf der Wurzeralm könne man vorerst leben. Demnächst wird man der Landesregierung dennoch 6000 Unterschriften für die Skischaukel überbringen.

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