Oberösterreichs sauber-hafte Seen und Flüsse
Wie stellt man sich den optimalen Badesee vor? Nicht zu kalt, nicht zu warm, eine Oberfläche, die in der Sonne glitzert und eine gute Sicht in die Tiefe. So stellt man sich zumindest gemeinhin sauberes Wasser vor.
Ganz so ist es aber nicht, erklären die Experten Sabine Kapfer und Hans Peter Grasser der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes OÖ. Denn auch braunes Wasser kann von bester Qualität sein, wie die Messergebnisse von 84 oberösterreichischen Naturbadestellen ergeben.
Blaues Smiley
Um diese zu präsentieren, lud der zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) am Dienstag zum Pichlingersee in die Nähe von Linz. Dieser bietet derzeit optimale Bedingungen für einen Badetag: glasklares Wasser, 25 Grad und drei Meter Sichttiefe.
Und auch in der Bewertungsauflistung hat er ein blaues – und damit das beste – Smiley ergattert. Denn bakteriell ist bei dem See alles tipptopp. So wie auch bei den meisten der anderen kontrollierten Badestellen, darunter etwa Atter- und Mondsee, aber auch Flüsse wie die Steyr und Große Mühl.
73 ausgezeichnet
Zwei bis fünf Mal wird bei den Gewässern in den Sommermonaten eine Wasserprobe entnommen. 43 Messstellen davon sind von der EU vorgeschrieben. 41 werden zusätzlich vom Land kontrolliert. Laut Kaineder haben 73 der getesteten Naturbadestellen eine „ausgezeichnete Wasserqualität“ und damit eine geringe bakteriologische Belastung. Die restlichen elf haben eine „gute Qualität“ und eine mäßige Belastung. Zusammengefasst: Alle Badestellen sind unbedenklich für Badegäste.
Als Indikator für die Messung gelten Fäkalbakterien. „Sind diese vorhanden, ist es wahrscheinlich, dass sich auch andere Keime im Wasser vermehren“, erklärt Grasser. Eine Färbung des Wassers sage darüber jedoch nichts aus, wie am Beispiel Holzöstersee im Innviertel erklärt wird. „Der ist braun“, so Kaineder. Wie die Messungen zeigen, ist er bakteriell jedoch genauso sauber wie der Traun- oder Wolfgangsee. „Es kommt immer auf das Einzugsgebiet an. Das Innviertel ist moorgeprägt, das Wasser deshalb von Haus aus trüber“, so die Erklärung von Kapfer.
Regen kann Werte trüben
Dennoch weist sie darauf hin, dass die Proben reine Momentaufnahmen seien. Nach Starkregenereignissen können sich die Werte aufgrund von Dreck und Gülle sowie Kläranlagen, die das überschüssige Wasser ablassen müssen, verschlechtern. Nach solchen Niederschlägen sollte deshalb immer zwei bis drei Tage mit dem Baden gewartet werden.
Alle 84 Messergebnisse sind unter land-oberoesterreich.gv.at/13071.htm zu finden.
In der Handy-App "AGES Badegewässer-Datenbank" sind die Ergebnisse der EU-Messstellen abrufbar. Diese zeigt einem auch gleich die Seen, die sich in der näheren Umgebung befinden an.
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