Nach Unwetter: Rotes Kreuz stellt Versorgung mit Trinkwasser sicher

Nach Unwetter: Rotes Kreuz stellt Versorgung mit Trinkwasser sicher
Trinkwasser nach Hochwasser stark verunreinigt. Aktuell sind 28 Gemeinden im Mühlviertel betroffen.

Die Starkniederschläge vor rund drei Wochen haben nicht nur lokal für Hochwasser und Überschwemmungen gesorgt, sondern bringen auch die lokale Trinkwasserversorgung jetzt an die Grenzen. 

Seit 14. September wurden Beeinträchtigungen in 36 Gemeinden bei der Trinkwasseraufsicht des Landes Oberösterreich eingemeldet.Seit den ersten mikrobiologischen Belastungen der Anlagen sind unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterwegs und unterstützen die Gemeinden und Genossenschaften, um schnellstmöglich wieder einwandfreies Trinkwasser für die betroffenen Haushalte herzustellen“, versichert Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).

Betroffen seien Quellen, die aus oberflächennahen Wässern gespeist werden und deren Einzugsgebiete keine große Überdeckung aufweisen. Je nach Wasserversorger gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Trinkwasserqualität auch rascher wiederherzustellen, so kann etwa durch Ausleiten des betroffenen Wasserspenders, durch Entkeimung mit ultraviolettem Licht oder durch Chlorung unter Umständen auch die Trinkwasserqualität schneller wiederhergestellt werden, heißt es seitens des Landes. 

Derzeit werde jedenfalls engmaschig überwacht. In acht Gemeinden hat das Wasser wieder die passende Trinkqualität, in 28 anderen Gemeinden nicht. Und dort könne es noch länger dauern.

Ulrichsberg, St. Oswald bei Haslach, Grünbach, Alkoven, Großraming, Oberndorf bei Schwanenstadt, St. Lorenz, Roitham am Traunfall, Oberneukirchen, Pfarrkirchen im Mühlkreis, Lochen, Neustift, Sonnberg, Unterweitersdorf, Alberndorf, Altenberg, Eidenberg, Feldkirchen, Gramatstetten, Hellmonsödt, Herzogsdorf, Kirchschlag, St. Gotthard, Walding, Haibach, Lichtenberg, Bad Leonfelden, St. Leonhard bei Freistadt 

Deshalb beginnt das Rote Kreuz Oberösterreich damit, die regionale Versorgung von Haushalten mit Trinkwasser zu sichern.

Was sonst in Katastrophengebieten, etwa nach schweren Erdbeben, zum Einsatz kommt, wird nun in Oberösterreich angewendet. Das OÖ. Rote Kreuz betreibt ab Montag eine Trinkwasserversorgung mittels Wasserverteil-Kits. 

Nach Unwetter: Rotes Kreuz stellt Versorgung mit Trinkwasser sicher

„Die Versorgungsstationen sind für 2.000 Liter Trinkwasser ausgelegt, immer und überall einsetzbar und garantieren schnelle Hilfe“, sagt Experte Wilfried Hildenbrand aus Wels. „Die aktuelle Situation zeigt, dass wir uns bestmöglich für diese Fälle vorbereitet haben und für Menschen da sein können“, ergänzt der international erfahrene freiwillige Katastrophenhelfer aus Sattledt, der mit seinem Team die Wasserversorgung der betroffenen Haushalte koordiniert.

Das Rote Kreuz macht auf die generelle Problematik in einer Aussendung aufmerksam. "Die Auswirkungen der Klimakrise machen es notwendig, sich auf derartige Szenarien vorzubereiten", heißt es darin. 

Klimawandel trifft Oberösterreich

Denn Prognosen zufolge steige die Jahresmitteltemperatur in Oberösterreich von derzeit rund 7,9 Grad bis zum Jahr 2050 auf mindestens 9,2 Grad Celsius. Eine Folge: Die Böden trocknen aus, verkrusten und können immer weniger Wasser speichern.

Gleichzeitig verschlechtert sich die Trinkwasserqualität - selbst in Österreich. "In Kombination mit vermehrten Starkregenfällen steigt zudem das Hochwasserrisiko", verweist das Rote Kreuz auf die Klimaanpassungsstrategie des Klimaministeriums, laut dem "davon besonders Teile des Inn- und Mühlviertels sowie Teile der Welser Heide und des Kobernaußerwaldes betroffen" seien. 

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