Wer eine Transportmöglichkeit braucht, fordert das Fahrzeug per App an, die durchschnittliche Wartezeit beträgt derzeit rund 10 Minuten.
RIAMO nennt sich das Pilotprojet, das auf zweieinhalb Jahre angelegt ist. 700.000 Euro laufen in Entwicklung und Umsetzung, das hochautomatisierte Fahrzeug kostet nochmals eine Million Euro extra. Finanziert wird RIAMO großteils über Förderungen und Projektpartner.
Das Fahrzeug weiß Bescheid
"Wir testen hier nicht nur ein Fahrzeug, sondern einen Gesamtprozess inklusive Sicherheit und Wohlbefinden während des Transports", sagt Hannes Watzinger, Projektleiter beim durchführenden Unternehmen DigiTrans.
Von der zu befahrenden Strecke gibt es einen digitalen Zwilling, sprich die Umgebung wurde im Vorfeld genauestens gescannt und digitalisiert, das Fahrzeug weiß also über Bodenmarkierungen, Parkflächen und Verkehrszeichen Bescheid.
Sechs Plätze hat der Minivan, er wird vollelektrisch betrieben und lädt sich auf einem speziell dafür hergestellten Laderoboter selbstständig wieder auf. Eventuelle Stehzeiten können dann zum Beispiel zum Aufladen verwendet werden.
Während des Testbetriebs sind, aus rechtlichen und Sicherheitsgründen, geschulte Sicherheitslenkerinnen und -lenker an Bord, die im Notfall regulierend eingreifen können.
Acht Unternehmen des Industrieparks beteiligen sich am Pilotprojekt, bei ihnen gibt es vor Ort spezielle Haltepunkte zum Ein- und Aussteigen, der Testbetrieb ist für alle Fahrgäste derzeit kostenlos. In Woche Eins gab es rund 30 Fahrten. Für die gesamte Konzeption und Umsetzung zeichnet ein Forschungsteam des AIT (Austrian Institute of Technology) verantwortlich.
Anfang 2025 wird die nächste Teststrecke zwischen dem Betriebsbaugebiet St. Florian und dem Bahnhof Asten-Fisching in Betrieb genommen. Mit den Erkenntnissen aus diesen zwei Phasen erarbeitet das Projektteam dann ein Konzept, wie das automatisierte Fahren auf längere Sicht sinnvoll ausgerollt werden könnte. Ziel ist es, ländliche Regionen besser an den öffentlichen Verkehr anzubinden.
Im Fall der ersten Testphase in Linz-Pichling ist das ein großer Schritt. Der Businesspark ist bis dato nicht ans bestehende Öffinetz angeboten. Wer also mit dem Zug oder der Bim in die Arbeit kommen möchte, muss derzeit die knapp drei Kilometer Wegstrecke entweder zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen.
Zukunftsmusik Barrierefreiheit
An welchen Themen noch gearbeitet werden muss, wenn autonomes Fahren wirklich alltagstauglich werden soll, haben die Forscherteams schon konkretisiert: Da geht es unter anderem um Platz für Gepäck, mehrsprachige Buchungs-Apps, die Nutzung des Angebots mit Klima- oder Jahresticket sowie Barrierefreiheit.
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