Notstand an Pflegern und Ärzten

Notstand an Pflegern und Ärzten
In zehn Jahren zeichnet sich ein eklatanter Mangel an Ärzten und Pflegern ab. Eine Medizinuni soll Abhilfe schaffen.

Wir werden 2020 rund 120 bis 150 neue Ärzte brauchen. Wenn wir aber nur 100 Studenten haben, die mit dem Medizinstudium beginnen, werden wir nur 70 bis 75 Absolventen bekommen." Landeshauptmann Josef Pühringer ist in Sorge, dass Oberösterreich unter einem Ärztemangel leiden wird. "Wir werden aus heutiger Sicht den Bedarf nur zu einem Drittel decken können."

Die Situation werde sich noch dadurch verschärfen, dass die Bevölkerung älter werde und dadurch der Bedarf an Ärzten steige. In anderen Ländern Europas zeichne sich ebenfalls ein Ärztemangel ab. Abwerbeaktionen würden die Folge sein. Die gebe es bereits jetzt. Pühringer: "Ich warne davor, eine Versteigerung über Gehälter in Gang zu setzen, die nur zu Mehrbelastungen der Sozialversicherungen und der öffentlichen Haushalte führen."

Am Dienstag kommt Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle zu Besuch nach Linz. Pühringer und der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch werden die Forderung nach einer medizinischen Fakultät erheben und konkrete Vorschläge für eine Anschubfinanzierung vorlegen. Wie diese genau aussehen werden, wollte Pühringer dem KURIER noch nicht verraten. Töchterle ist kein Gegner einer Medizinuni, es geht ihm um die Finanzierbarkeit.

Das Problem des mangelnden Nachwuchs betrifft alle Gesundheitsberufe. Die gestern in Mauerkirchen eröffnete Seniorenresidenz konnte wegen Mangels an Pflegern nur in verzögerten Schritten in Betrieb genommen werden.

Kommentare