Notruf aus dem Moor rettete Zwölfjährige

Eva musste nur kurze Zeit im Spital Vöcklabruck bleiben
Eva steckte im Schlamm fest. Ihrer Mutter schickte sie per Handy einen Lageplan.

Wie man in einer Extremsituation die Nerven bewahrt, bewies am Donnerstag eine zwölfjährige Schülerin aus Oberösterreich. Eva Maria blieb am Heimweg von der Schule in der Gemeinde Attersee, Bezirk Vöcklabruck, im Sumpf stecken und versank immer tiefer.

Per Handy rief sie die Mutter um Hilfe. Doch die befand sich weit entfernt auf der Autobahn und konnte sich auch nicht erklären, wo sich ihr Kind gerade in Gefahr befand.

Obwohl sie im Moor steckte, lud die Zwölfjährige daraufhin einen genauen Lageplan auf das Handy und schickte diesen Screenshot der Mutter auf deren Mobiltelefon.

Rettungsaktion

"Ich war baff. Den Plan habe ich sofort an Michael Ryba, der in der Nähe der Unfallstelle einen Bienenhof betreibt, geschickt", erzählt Mutter Karin Wallot.

Ryba eilte sofort in das sogenannte Rheintaler Moor und fand das Mädchen auch sofort. "Sie war mit einem Bein bis zur Hüfte im Moor versunken und hatte keine Chance, sich zu befreien", berichtet die Mutter.

Die Esoterikerin war mit ihrer Tochter erst Anfang November in die Gemeinde Attersee gezogen. So konnte das Mädchen auch die Gefahren auf dem Waldweg, den sie als Abkürzung am Heimweg genommen hatte, nicht wirklich kennen.

Notruf aus dem Moor rettete Zwölfjährige
Bienehofchef Michael Ryber , kam Mädchen zu Hilfe
Sehr wohl wusste aber Nachbar Ryba darüber Bescheid. Ihm war es nicht möglich, an das Kind heranzukommen. Er alarmierte sofort die Rettungskräfte.

Feuerwehr, Rettung und Polizei waren umgehend an der Unglücksstelle. Die Feuerwehrleute haben mithilfe einer Leiter den sumpfigen Boden überbrückt. "Sie konnten Eva herausziehen, und mussten sich dabei ziemlich plagen. Alle waren so nett", schilderte Wallot das Ende der Rettungsaktion.

Spital

Im Rotkreuzauto wurde die Zwölfjährige, die eineinhalb Stunden im kalten, schlammigen Moor gesteckt war, in Alu-Decken eingehüllt und dann zur Kontrolle ins Krankenhaus Vöcklabruck gebracht. Die Ärzte hätten sich gewundert, dass das Mädchen, das die ganze Prozedur ohne jammern über sich ergehen ließ, keine Untertemperatur hatte, erinnert sich die Mutter.

Weil das Opfer den Zwischenfall ohne Verletzungen gut überstanden hatte, durfte sie am Abend wieder zu ihrer Mutter nach Hause. Karin Wallot: "Eva hat dann richtig gut geschlafen. Es war eigentlich überhaupt keine Frage und auch kein Problem, dass sie am Freitag wieder zur Schule geht. Sie hat wirklich gute Nerven."

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