Noch im Test: Doch die Autopiloten kommen
Die Zulieferer der internationalen Autoindustrie sind eine Säule der Exportwirtschaft Österreichs. 50 Prozent dieser Firmen produzieren in Oberösterreich. Kein Wunder, dass man im Land ob der Enns den Fuß breit in die Tür stellt, wenn es um das Zukunftsthema "Automatisiertes Steuern von Kraftfahrzeugen" geht. Auf öffentlichen und privaten Teststrecken werden Autos, die von Computern gesteuert werden, schon demnächst anzutreffen sein. Alle großen Automarken, wie BMW, Audi oder Mercedes, aber auch IT-Konzerne wie Google oder Amazon werden bald die ersten Serien mit Autopiloten auf die Straßen schicken. Aktuell sucht man in Österreich gerade passende Teststrecken aus.
Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) hat die oö. Bewerbung um einen Testraum für das autonome Fahren, wie berichtet, als Teil der Digitalisierungsoffensive im Land präsentiert. Für die Zulassung des Testgebiets erhoffe man bereits in den nächsten Wochen vom Bund einen positiven Bescheid, versicherte Markus Sterk, Sprecher von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ).
Interesse
Kernzone
International gut verwertbare Entwicklungen will man in OÖ im Bereich der Nutz- und Sonderfahrzeuge sammeln. Dabei soll rund um die Kernzone Linz-Wels-Steyr eine Testregion für automatisiertes und vernetztes Fahren in der Transportwirtschaft geschaffen werden. Angrenzende Betriebs- und Frachtgelände für Binnenschifffahrt und Luftfahrt möchte man in diese multifunktionelle Gütermobilität integrieren, schildert der Cluster-Manager Komatz. Erste vielversprechende Testgelände wären der Enns-Donau-Hafen oder die Gelände großer Linzer Industrie-Betriebe. Eine Erweiterung über OÖ hinaus bis Wien, in die Steiermark, aber auch nach Bayern ist im Konzept ebenfalls vorgesehen.
Praxis
Wie könnte das nun in der Praxis aussehen? Im Fall des Ennshafens etwa, würde der Lkw-Zug am A1-Knoten Enns ins Leitsystem aufgenommen werden. Beim Portier der Firma mit der passenden Lieferadresse angekommen, wird der Anhänger abgekoppelt und von autonomen firmeneigenen Fahrzeugen zu den jeweiligen Terminals gebracht. "Das birgt eine Reihe von Vorteilen. Zum Beispiel fallen da Sprachbarrieren weg", führte Komatz aus. Rund um "Digi-Trans" konnte der Manager auf klingende Namen verweisen. Im Kernkonsortium arbeiten das Austrian Institute of Technology und die Logistik FH Steyr mit. Unterstützende Partnerfirmen sind unter anderem MAN oder Continental.
Kommentare