Wasser aus dem Traunsee wird 500 Meter nach oben in einen Stausee mit einem Volumen von 1,3 Millionen Kubikmeter gepumpt, bei Energiebedarf fällt das Wasser nach unten und es wird Strom produziert. Die Leistung beträgt 170 Megawatt, 280.000 Haushalte können mit Strom versorgt werden.
Die Bedeutung dieses neuen Wasserkraftwerks liegt vor allem in der Funktion eines grünen Akkus. Denn Sonnen- und Windenergie produzieren einmal mehr und ein anderes Mal weniger Energie, das Pumpspeicherkraftwerk gleicht die Tiefs aus, sodass die gleichmäßige Stromversorgung gesichert ist. Beim Speichersee werden natürliche Bodeneintiefungen genutzt, ein 60 Meter hoher Erdwall dient als Staumauer.
25 neue Windräder im Kobernaußerwald
Das neue Pumpspeicherkraftwerk ist ein Kernstück der neu aufgestellten Strategie des neuen Vorstandes um Vorsitzenden Leonhard Schitter, die die Klimaneutralität bis 2035 zum Ziel hat und vom Aufsichtsrat am Donnerstag verabschiedet worden ist. Finanzvorstand Andreas Kolar beziffert die gesamten Investitionskosten mit vier Milliarden Euro. Der Großteil der Errichtungskosten für das Pumpspeicherkraft Ebensee wird durch Kredite bei der Europäischen Investitionsbank finanziert.
Der große Hebel bei der Energiewende liegt im Ausbau der Photovoltaik und der Windkraft. „Wir brauchen zusätzlich 25 große Windräder“, betont Stefan Stallinger, der technische Vorstand. Diese sollen vor allem im Kobernaußerwald aufgestellt werden. Windräder liefern speziell im Winter Energie, während die Photovoltaik in den warmen Jahreszeiten und zur Mittagszeit am stärksten ist. 60 Prozent der zusätzlich angepeilten Terawattstunde aus erneuerbarer Energie sollen aus der Windkraft kommen, 40 Prozent aus der Photovoltaik. Damit können 300.000 Haushalte versorgt werden.
50.000 Ladestationen
Bei der E-Mobilität will die Energie AG bis zu 50.000 Ladepunkte für das Heimladen, das Laden am Arbeitsplatz, im Fuhrpark und für öffentliches Laden zur Verfügung stellen. Bisher sind es rund 1000 Ladepunkte. Vorstandsvorsitzender Schitter: „Wir wollen 25 Prozent der Elektromobilität in Oberösterreich abbilden.“
200.000 Wärmepumpen
Bei den Wärmepumpen wird bis 2035 ein Anstieg auf über 200.000 Anlagen in Oberösterreich erwartet. Die Energie AG plant, rund die Hälfte davon mit Stromlieferungen, Contracting oder Finanzierungen zu unterstützen. Um die Versorgungssicherheit bei steigenden Volumen aus volatiler Stromerzeugung zu gewährleisten, sind massive Investitionen in das Stromnetz notwendig. Bis 2035 sollen hier zwei Milliarden Euro investiert werden.
Das Wachstum erfordert 300 zusätzliche Mitarbeiter
Um das gesamte Wachstumsprojekt zu stemmen, benötigt die Energie AG 300 zusätzliche Mitarbeiter. Die Personalsituation verschärft sich auch insofern, als ein Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand tritt.
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