Senioren würden dort gezielt kriminell, mit dem Ziel, ins Gefängnis zu kommen und damit versorgt zu werden, erzählt sie. Zudem würden in Japan bereits mehr Windeln gegen Inkontinenz an Senioren verkauft als Baby-Windeln. „Japan ist uns beim demografischen Wandeln zehn bis 15 Jahre voraus“, sagt Anna Ferihumer.
Serviceorganisation
Die 34-Jährige wird Mitte Februar Geschäftsführerin der Pflege- und Betreuungsmanagement-Gesellschaft, deren Eigentümer jeweils zu 50 Prozent das Land OÖ und die 15 Bezirkssozialhilfeverbände sind. Im Endausbau sollen hier zehn Mitarbeiter beschäftigt werden, deren Hauptaufgaben die Gewinnung von Pflegerinnen und Pflegern sowohl in Österreich als auch international sind, weiters die Entwicklung neuer Formen der Pflege und der Einsatz von digitalen Assistenzsystemen.
Zu viel Teilzeit
Derzeit sind in Oberösterreichs Altenheimen 7.836 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, dazu kommen noch 1.962 in den mobilen Diensten. Viele von ihnen arbeiten Teilzeit. Das Beschäftigungsausmaß in den Heimen beträgt 73 Prozent, bei den mobilen Diensten 57 Prozent.
Ferihumer ist als zweites von fünf Kindern in St. Agatha (Bez. Grieskirchen) aufgewachsen, wo ihr Vater Gemeindesekretär war. Die Mutter ist diplomierte Krankenschwester, die ihre Laufbahn im Krankenhaus Grieskirchen begonnen, in der Hauskrankenpflege gearbeitet hat und ehrenamtliche Mitarbeiterin des Roten Kreuzes war.
Freiwilligen-Jahr in Polen
Sie selbst hat nach der Matura an der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz ein Jahr im Freiwilligen-Dienst in Polen gearbeitet, bevor sie in Passau den vierjährigen Bachelor in European Studies absolviert hat. 2014 begann sie in der Presseabteilung der ÖVP-Landesparteileitung zu arbeiten. Mit dem Wechsel von Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer 2021 in die Landesregierung wechselte auch sie ins Sozialressort, in dem sie Referentin für Soziales und Pflege war.
Als ihre Stärken nennt Ferihumer eine „hohe Umsetzungskonsequenz“ („was ich mir vornehme, setze ich um“), ein „strategischer Zugang“, „Empathie“ und Teamfähigkeit („das Miteinander ist mir wichtig“). Als Schwächen definiert sie „Ungeduld“ („mit der Dynamik im Büro wächst die Ungeduld“; „ich mag es nicht, wenn Besprechungen schlecht vorbereitet sind und man sich in Dingen verzettelt“).
Kommentare