Neue Einsatzeinheit vor dem Start

Einsätze an Brennpunkten
Ab Juli steht in Linz neuer 50-köpfiger Polizeikader für schwierige und aufwendige Einsätze parat.

Führungsbeamte bereiten derzeit die Installierung eines 50-köpfigen "Brennpunkt"-Einsatzkommandos für den oberösterreichischen Zentralraum vor. Mit Juli soll die neue Extra-Einheit in den Dienstbetrieb gehen. Aktuell gilt aber auch der Drogenkriminalität in den großen oö. Städten und noch mehr das Geschehen auf Regierungsebene in Wien die Aufmerksamkeit von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und seiner Offiziere. Vor allem neue und von der Exekutive dringend geforderte Bestimmungen in der Novellierung des Sicherheitspolizeigesetzes stecken derzeit wegen der Regierungskrise fest.

Neue Einsatzeinheit vor dem Start
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Oberösterreich
"Wir werden mit der neuen Einheit eine schlagkräftige Truppe sowohl für Linz als auch für Einsätze in den Bezirken zur Verfügung haben", erklärt der Landespolizeichef. Bei brenzlichen Anlässen, zu denen man nicht gleich die Spezialisten des EKO Cobra beordern kann aber die örtliche Polizeiinspektion vor Kapazitätsprobleme stellt, will man künftig auf die neue Einheit zurückgreifen. Die werde man in der Öffentlichkeit ab Juli ganz sicher spüren und wahrnehmen, versichert Pilsl.

Einsatzszenarien

Schwerpunktaktionen, zu denen mehrere Einsatzbusse mit Uniformierten anrücken könnte es etwa im Bereich des Drogenhandels in Linzer Parks, bei Turbulenzen am Bahnhof oder auch bei diversen Kundgebungen geben. Auch für sogenannte "Gefahrengeneigte Amtshandlungen", die im Vorfeldgut planbar seien, sollen Beamte künftig aus dem Linzer Einsatzpool ins gesamte Landesgebiet beordert werden.

Im KURIER-Gepräch schildert Pils auch die organisatorischen Details um das neue Polizei-Kommando. Den sechs Beamten, die das Projekt derzeit vorbereiten werden ab dem Juni 20 Kaderbeamten beigestellt. Im Juli werden dann 30 junge fertig ausgebildete Polizisten die Startformation bilden und nach Dienstplänen arbeiten.

Untergebracht wird die Einheit vorerst bei der Landespolizeidirektion in der Linzer Gruberstraße. Pilsl: "Wir prüfen aber auch noch andere mögliche Dienststellen". Am Ziel, das Kommando letztendlich mit 80 Mitgliedern bestücken zu können, halte er fes, sagt Pilsl. "Vorerst starten wir mit 50 Leute einen Probebetrieb. Es gilt auch Erfahrung zu sammeln und zu schauen wie das Zusammenspiel funktioniert",meint er. Der Landespolizeidirektor versichert auch, dass bei der Rekrutierung der Belegschaft des "Brennpunkt-Kommandos" neue Leute engagiert werden und keinesfalls die Polizeistationen im Land dafür personell ausgedünnt werden.

Aus den Dienststellen der Polizei in Linz werden laut Pilsl vorerst 13 Beamte ins neue Team geholt. "Netto werden aus Linz letztendlich genau fünf Beamte in die neue Einheit überstellt". In weiterer Zukunft plant das Landeskommando, dass alle Jungpolizisten zum Start eine bestimmte Zeit in der neuen Einsatzeinheit Dienst tun.

Ein Bereich in dem sich die Exekutive, aber auch die Politik rasche Erfolge durch das neue Einsatzkommando erwarten ist die Drogenkriminalität. "Die Dienststellen leisten jetzt schon gute Arbeit, ab Juli können wir den Druck auf die Dealer aber besser aufrechthalten", kündigt Pilsl an. Die Bekämpfung des Suchtgiftmissbrauch bildet aktuell einen Schwerpunkt.

Angespannt beobachtet der Polizei-Führungsstab in Linz auch die Situation der Bundesregierung in Wien. Im neuen Sicherheitsgesetz geplante erweitere Überwachungsbefugnisse würden dringend in der täglichen Arbeit gebraucht, hofft Pilsl auf eine Beschlussfassung im Parlament.

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