Neue Anreize für die Arbeit setzen

Josef Ertl
Leiden wir wirklich unter einem Mangel an Arbeitskräften? Zweifel sind angebracht. Es gibt ein großes Potenzial an Arbeitskräften, das nicht gehoben wird.

Die Arbeitslosenstatistik von Wien weist regelmäßig Zahlen aus, die zwischen elf und 15 Prozent liegen, während diese in Österreichs Westen zwischen drei und fünf Prozent betragen. 

Ist es unzumutbar, dass die Arbeitslosen im Osten offene Stellen annehmen, die 200 bis 300 km entfernt im Westen sind? Sind die Anreize, Sozialleistungen zu beziehen und ein bisschen zu pfuschen, zu attraktiv? Viele Köche und Kellner in den Tourismusgebieten kommen aus Osteuropa, also aus viel entfernteren Regionen. Für sie ist die Anreise kein Problem.

Es braucht Anpassungen

Die Fitnesscenter sind voll von Pensionisten, die den Eindruck erwecken, sie könnten noch fünf bis zehn Jahre arbeiten. Warum macht man ihnen nicht Angebote, dies zumindest in Teilzeit tun? In Oberösterreich leisten heute 700.000 Beschäftigte dieselbe Anzahl an Arbeitsstunden wie vor zehn Jahren 600.000. Bei entsprechenden Anreizen würde so manche Teilzeitkraft ihre Arbeitsstunden erhöhen.

Arbeiten muss sich lohnen. Steuern und Abgaben sind ebenso zu hoch, wie die Anreize soziale Transfers zu beziehen, statt zu arbeiten. Nur mit Anpassungen lässt sich unser gutes Sozial- und Gesundheitssystem sichern.

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