Neos-Sprecher: "Die ÖVP muss sich erneuern oder weg von der Macht"

Felix Eypeltauer, Landessprecher der Neos und Landtagsabgeordneter
Abkehr von der Parteibuchwirtschaft und eine grundlegende Erneuerung: Das verlangt Neos-Sprecher Felix Eypeltauer von der Landeshauptmannpartei ÖVP.

Der Jurist Felix Eypeltauer ist seit vergangenem Jahr Abgeordneter der Neos im Landtag. Von 2019 bis 2021 gehörte der 30-jährige Linzer dem Nationalrat an. Von 2015 bis 2019 war er Mitglied des Linzer Gemeinderates. Vor einer Woche ist er als Landessprecher der Neos bestätigt worden.

Seine Großmutter ist Beatrix Eypeltauer (93), die von 1975 bis 1983 Staatssekretärin im Bautenministerium war. Sein Urgroßvater ist Ernst Koref, der von 1945 bis 1962 Bürgermeister von Linz und von 1945 bis 1957 Landesparteivorsitzender der SPÖ war. 

KURIER: Die Neos sind seit einem Jahr mit zwei Abgeordneten im Landtag vertreten. Ist die Oppositionsarbeit härter, als Sie sich das vorgestellt haben?

Felix Eypeltauer: Sie ist fruchtbarer und erfreulicher, als ich es mir vorgestellt haben. Die Größe der Fraktion ist nicht unbedingt ausschlaggebend, wie wirksam man arbeiten kann. Ich bin sehr zufrieden darüber, wie es uns gelungen ist, Themen zu setzen.

Aktuell die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen oder das Beispiel Regierungsinserate. Momentan bin ich solo unterwegs, weil die Kollegin Julia Bammer in Babypause ist. Auch das geht. Je länger und tiefer man in die Strukturen schaut, umso deutlicher wird das Reformerfordernis.

Ihre Bundessprecherin Beate Meinl-Reisinger hat beim Bundestag einen kalten Machtentzug für die ÖVP gefordert. Fordern Sie den auch für Oberösterreich?

Wenn wir wollen, dass Österreich und insbesondere Oberösterreich erneuerbar werden, wie das Expertinnen und Experten fordern, dann muss sich die ÖVP grundlegend erneuern oder eine Zeit lang weg von den Schalthebeln der Macht. Das ist völlig klar. Es gibt ein Muster der Selbstbedienung der Machthabenden am Geld der Steuerzahler.

Zum Beispiel?

August Wöginger hat bei der Besetzung der Leitung des Finanzamtes Braunau interveniert. Schauen Sie sich die Postenbesetzungen im Land an. Der Chefredakteur des ÖVP-Volksblattes ist zum Pressechef des Landes bestellt worden. Wolfgang Hattmannsdorfer hat einen seiner Mitarbeiter in der Parteizentrale zum Leiter der Integrationsstelle ernannt.

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