Mutmaßliche Amokfahrt in Linz: Details der Vernehmung wurden bekannt

Mutmaßliche Amokfahrt in Linz: Details der Vernehmung wurden bekannt
Ehefrau mit Messer schwer verletzt, Beamte niedergefahren. Der 41-jährige Verdächtige weist alle Schuld von sich.

Stundenlang soll am vergangenen Montag,  9. Jänner, ein 41-Jähriger in  Linz für Angst und Schrecken gesorgt haben: Der 41-Jährige soll zunächst seine Ehefrau mit einem Messer attackiert und danach auf seiner Flucht zwei Polizisten niedergefahren haben – alle drei sind schwer verletzt. Wissen will der Verdächtige davon aber scheinbar nichts – zumindest hätte er nichts davon absichtlich getan, wie nun aus seiner Einvernahme hervorgeht.

Wie der KURIER berichtete, wies der Verdächtige nämlich in einem ersten Statement nach der Tat alle Schuld von sich. Nun wurden aus dieser polizeilichen Vernehmung vom 10. Jänner  weitere Details bekannt.

Mutmaßliche Amokfahrt in Linz: Details der Vernehmung wurden bekannt

Mutmaßliche Amokfahrt in Linz: Details der Vernehmung wurden bekannt

Auto sei "ausgebrochen"

Laut der Staatsanwaltschaft Linz soll der Mann damals angegeben haben, dass er seine Frau nicht absichtlich verletzt hätte. Die 42-jährige Rumänin sei ihm „ins Messer gelaufen“, so der Verdächtige.  Dies müsste jedoch dreimal passiert sein, wies die Frau laut Staatsanwaltschaft doch drei Stiche am Oberkörper auf. Und auch die beiden schwer verletzten  Polizisten, eine 21-Jährige sowie ein 26-Jähriger, seien keine Absicht gewesen, gab der 41-Jährige weiter zu Protokoll. Das Auto sei lediglich ausgebrochen, folglich hätte er die beiden Polizisten gerammt.

Die Langwaffe, die er laut aktuellem Ermittlungsstand anschließend einem der verletzten  Polizisten  abgenommen hat, hätte er nur genommen, um sich später selbst zu richten, lautete die Erklärung des Mannes.  Außerdem sei er bei der Tat schwer betrunken gewesen und hätte Drogen konsumiert gehabt. Ein Alkotest direkt nach dem Vorfall wies 0,6 Promille auf.

In Untersuchungshaft

Seit dem Statement am 10. Jänner hüllt sich der verdächtige Iraker aber in Schweigen.  Gegenüber  der Haft- und Rechtsschutzrichterin verweigere er jede Aussage, hieß es von der Staatsanwaltschaft Linz.

Indes würden die Ermittlungen noch immer andauern. So stünden etwa noch  zahlreiche Befragungen von Zeugen  aus, hätte der Verdächtige doch auch zahlreiche Menschen bedroht. Zudem sei eine  Blutanalyse in Auftrag gegeben worden. Gegebenenfalls müssten auch noch weitere Gutachten – etwa über die Zurechnungsfähigkeit und Gefährlichkeit  – eingeholt werden. „Bis alle Fakten und Ergebnisse da sind, kann es deshalb noch Wochen oder sogar Monate dauern“, so die Staatsanwaltschaft. Diese ermittelt wegen dreifachen Mordversuchs gegen den Verdächtigen.  Der Mann sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft.

Die Lebensretter

Die Opfer befinden sich währenddessen auf dem Weg der Besserung. Die 42-jährige Frau hat ihr Leben wohl ihrer elfjährigen Tochter zu verdanken. Diese war auf den Mann gesprungen, um ihn von ihrer Mutter loszureißen. Die Polizistin hat wiederum ihrem Kollegen zu danken. Der 26-Jährige stieß sie noch rechtzeitig zur Seite. Die Frau geriet deshalb „nur“ mit dem Bein unters Auto während ihr 26-jähriger Kollege durch den Aufprall bis zu 17 Meter weggeschleudert wurde. 

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