Mord an Escort-Dame in Oberösterreich: Antrag auf U-Haft

Mord an Escort-Dame in Oberösterreich: Antrag auf U-Haft
Einvernahme des 34-jährigen Verdächtigen bringt neue Erkenntnisse. Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Die Staatsanwaltschaft Steyr hat am Montag die U-Haft für einen 34-jähriger Verdächtigen beantragt, der am Wochenende eine Escort-Dame in einer Wohnung in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) getötet haben soll.

Der Mann hatte die Frau am Samstag via Internet in seine Wohnung bestellt. Dort dürfte es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, berichtete die oö. Polizei. Dabei soll der Beschuldigte die Rumänin unter massiver Gewalteinwirkung getötet haben.

Tötung von Escort-Dame in OÖ - Freundin rief Polizei

Eine Freundin des Opfers, das Mitte 20 war, hatte am Sonntag die Polizei verständigt, weil sie sich Sorgen machte, und eine Vermisstenanzeige erstattet. Die Ermittlungen führten zu dem Mehrparteienhaus in Ternberg. Am Nachmittag sahen Beamte durch ein Fenster eine Person am Boden liegen und riefen das Einsatzkommando Cobra. Die Wohnung wurde gestürmt, der 34-jährige Österreicher ließ sich widerstandslos festnehmen und zeigte sich wohl geständig.

Die Ermittlungen liefen am Montag auf Hochtouren. Noch am Nachmittag dauerte die Einvernahme des Verdächtigen an. Auf das Ergebnis der Obduktion, die die Staatsanwaltschaft angeordnet hat, wurde noch gewartet.

So viele Frauen wurden heuer schon ermordet

Heuer wurden laut APA-Zählung 15 Frauen durch Ehemänner, Lebensgefährten oder Ex-Partner getötet, darunter eine Minderjährige (17) durch den ein Jahr älteren Freund. In mehr als der Hälfte dieser Fälle begingen die Täter Suizid. Bei einigen Ermittlungen fand die Polizei Hinweise auf einen möglichen Doppelselbstmord bzw. auf eine Verzweiflungstat aus Überforderung mit der Pflege der erkrankten Partnerin.

Vier weitere Frauen wurden, so der Verdacht der Polizei, vom eigenen Sohn getötet. 

Bei bisher drei Tötungsdelikten mit weiblichem Opfer bestand laut aktuellem Ermittlungsstand kein familiäres Naheverhältnis zu den mutmaßlichen Tätern. Mit dem jüngsten Tötungsdelikt in Oberösterreich erhöht sich diese Zahl auf vier.

In einem Fall ist der Täter oder die Täterin flüchtig und daher unbekannt. Zwei Frauen wurden von anderen Frauen getötet. Außerdem starb ein sechsjähriges Mädchen durch seinen Vater, der anschließend Suizid beging, und eine 15-Jährige wurde gemeinsam mit ihrer Mutter tot aufgefunden, verdächtigt wird der vor rund zwei Wochen in Frankreich festgenommene Lebensgefährte der Älteren.

Hinweis für von Gewalt Betroffene

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier: Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247.

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