Mieter durften nach Explosion ins Haus: "Retten, was zu retten ist"
Dokumente, Laptop, Kleidung, Kinderzeichnungen, Fotoalben und sogar Bügelbrett, Katzenklo und kleine Engelsfiguren – die Bewohner des Wohnblocks im Linzer Franckviertel, in dem es am Montag eine verheerende Gasexplosion gegeben hat, haben am Freitag aus ihren Wohnungen gerettet, was sie retten konnten.
„Es wird das letzte Mal sein, dass sie drin waren“, bedauert Nikolaus Stadler von der Wohnungsgesellschaft GWG. Dieses Privileg hatten aber nur neun Parteien. Das Betreten der übrigen vier beschädigten Wohneinheiten sei wegen der Einsturzgefahr zu riskant.
Schäden zu gravierend
Aus dem Plan, Deckenstützen anzubringen, um eine sichere, ausführliche Räumung zu ermöglichen, wird nichts. Es habe sich herausgestellt, dass diese bauliche Übergangslösung kaum machbar und auch wirtschaftlich wenig sinnvoll sei, erklärt Stadler. Das Gebäude – hofseitig in der Stieglbauernstraße und straßenseitig in der Schreberstraße – sei zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Man warte noch auf ein Zweitgutachten, es werde aber auf einen Abriss hinauslaufen. „Es ist sehr dramatisch, dass die Leute ihr Zuhause zurücklassen müssen. Alles, was sie jetzt nicht holen können, muss dableiben.“
Einer nach dem anderen durften die Mieter für jeweils 15 Minuten hinein – aber nur in Begleitung eines Statikers und mit einem Feuerwehrhelm am Kopf. Die einen kamen säckeweise mit Habseligkeiten aus dem Haus, andere nur mit Kleinigkeiten, einer sogar mit leeren Händen. „In manchen Räumen liegen zu viele Trümmer herum. Sie dürfen nur mitnehmen, was leicht erreichbar ist“, erklärt ein Feuerwehrmann.
Alle packen mit an
Elfriede S. hat es gut erwischt: Ihr mussten sogar Nachbarn beim Tragen helfen. Überglücklich, dass sie einen guten Teil ihres Hausstands retten konnte, umarmte sie ihre „Umzugshelfer“ und sagt: „Bei uns in der Siedlung lässt keiner den anderen im Stich.“
Klaus S. war als letzter an der Reihe. 20 Jahre lang hat er in seiner Mansardenwohnung gelebt. Am wichtigsten sei ihm sein PC – „da ist fast mein ganzes Leben gespeichert“, sagt er und kämpft mit den Tränen. Der Schock wegen der Gasexplosion mache ihm noch sehr zu schaffen.
Rudolf J. (93), dessen Gasherd vermutlich der Auslöser war, wird am Dienstag am Urnenhain in Linz-Urfahr beigesetzt. Der 93-Jährige starb am Mittwoch im Spital an seinen schweren Verbrennungen.
Linz. 15 Minuten hatten die Betroffenen Zeit, ihre Habseligkeiten einzusammeln. Das Haus wird abgerissen. Dokumente, Laptop, Kleidung, Kinderzeichnungen, Fotoalben und sogar Bügelbrett, Katzenklo und kleine Engelsfiguren – die Bewohner des Wohnblocks im Linzer Franckviertel, in dem es am Montag eine verheerende Gasexplosion gegeben hat, haben am Freitag aus ihren Wohnungen gerettet, was sie retten konnten. „Es wird das letzte Mal sein, dass sie drin waren“, bedauert Nikolaus Stadler von der Wohnungsgesellschaft GWG. Dieses Privileg hatten aber nur neun Parteien. Das Betreten der übrigen vier beschädigten Wohneinheiten sei wegen der Einsturzgefahr zu riskant. Schäden zu gravierendAus dem Plan, Deckenstützen anzubringen, um eine sichere, ausführliche Räumung zu ermöglichen, wird nichts. Es habe sich herausgestellt, dass diese bauliche Übergangslösung kaum machbar und auch wirtschaftlich wenig sinnvoll sei, erklärt Stadler. Das Gebäude – hofseitig in der Stieglbauernstraße und straßenseitig in der Schreberstraße – sei zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Man warte noch auf ein Zweitgutachten, es werde aber auf einen Abriss hinauslaufen. „Es ist sehr dramatisch, dass die Leute ihr Zuhause zurücklassen müssen. Alles, was sie jetzt nicht holen können, muss dableiben.“ Einer nach dem anderen durften die Mieter für jeweils 15 Minuten hinein – aber nur in Begleitung eines Statikers und mit einem Feuerwehrhelm am Kopf. Die einen kamen säckeweise mit Habseligkeiten aus dem Haus, andere nur mit Kleinigkeiten, einer sogar mit leeren Händen. „In manchen Räumen liegen zu viele Trümmer herum. Sie dürfen nur mitnehmen, was leicht erreichbar ist“, erklärt ein Feuerwehrmann. Alle packen mit anElfriede S. hat es gut erwischt: Ihr mussten sogar Nachbarn beim Tragen helfen. Überglücklich, dass sie einen guten Teil ihres Hausstands retten konnte, umarmte sie ihre „Umzugshelfer“ und sagt: „Bei uns in der Siedlung lässt keiner den anderen im Stich.“ Klaus S. war als letzter an der Reihe. 20 Jahre lang hat er in seiner Mansardenwohnung gelebt. Am wichtigsten sei ihm sein PC – „da ist fast mein ganzes Leben gespeichert“, sagt er und kämpft mit den Tränen. Der Schock wegen der Gasexplosion mache ihm noch sehr zu schaffen. Rudolf J. (93), dessen Gasherd vermutlich der Auslöser war, wird am Dienstag am Urnenhain in Linz-Urfahr beigesetzt. Der 93-Jährige starb am Mittwoch im Spital an seinen schweren Verbrennungen.
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