Mehr Geld für Hochwasserschutz gefordert

APA13094962-2 - 06062013 - GOLDWÖRTH - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser in Goldwörth, Bezirk Urfahr-Umgebung, am Donnerstag, 06. Juni 2013. In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten ist die Situation am Donnerstag stabil. APA-FOTO: RUBRA
Der grüne Landesrat Rudi Anschober verlangt vom Bund zusätzliche Mittel.

Oberösterreichs grüner Landesrat Rudi Anschober nimmt Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) beim Hochwasserschutz in die Pflicht. „Wir brauchen im Bundesland zu den jährlich investierten 20 Millionen Eueo zusätzliche Mittel in der Höhe von 55 Millionen Euro“, betont Anschober. Und zwar für den Zeitraum 2013 bis 2016. Für ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer sei die Summe eine realistische Schätzung. „30 bis 40 Prozent müssen vom Land kommen, der Rest von Bund und Gemeinden.“ Berlakovich spricht sich dafür aus, das Hochwasser-Schutzprogramm für die nächsten Jahre schrittweise auszubauen. Auf konkrete Zahlen wollte sich der Minister nicht festlegen.

Anschober fordert auch ein „umfassendes Zukunftspaket“. Als größte Herausforderung nannte er das Eferdinger Becken, das eine ähnliche Größe wie das Machland hat. Dort hat der Machlanddamm, das größte Hochwasserschutz-Projekt Österreichs, Schlimmeres verhindert.

Kritik

Nicht gut zu sprechen auf Oberösterreichs Landespolitik ist Schärdings Bürgermeister Franz Xaver Angerer. Seine Gemeinde ist extrem stark vom Hochwasser betroffen. Seit dreieinhalb Jahren liegen fertige Pläne für Schutzmaßnahmen in der Schublade. „Bisher ist die Realisierung immer am Geld gescheitert. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verleiren“, wettert Angerer. Fußball-Rekordmeister Rapid stellt sich in den Dienst der guten Sache. Der Klub, der von 29. Juni bis 6. Juli ein Trainingslager in Schärding abhält, verzichtet anlässlich des Testspiels gegen eine Bezirksauswahl auf die Startgebühr von 13.000 Euro und garantiert alle Einnahmen dem vom Hochwasser stark betroffenen Gastgeber SK Schärding.

In Goldwörth, Bezirk Urfahr-Umgebung, herrschte am Donnerstag noch immer Ausnahmezustand. Der Ortsteil Hagenau ist von der Außenwelt abgeschnitten. Bewohner und Helfer ziehen mit Schaufeln und Besen durch die Straßen.

Große Aufregung

Für Aufregung sorgte eine Bundesheerübung bei Steyregg. „Das waren Kriegsspiele im Katastrophengebiet“, beschwert sich Fluthelfer Thomas Neuhauser. „Auf einer abgesperrten Straße kamen uns vier Fahrzeuge entgegen. Die Soldaten waren aber nicht mit Schaufeln und Bergegerät bewaffnet, sondern mit MG und Sturmgewehr.“ Neben den Fluthelfern wären die Soldaten dann ausgestiegen, um eine Übung abzuhalten. Neuhauser: „Sie haben uns keines Blickes gewürdigt.“ Heeressprecher Heinrich Birschkus spricht von einem „unglücklichen“ Vorfall. Es habe sich um eine Übung von Soldaten der Heeresunteroffiziersakademie Enns gehandelt. Diese sind vom Hochwassereinsatz befreit.

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