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Marketing-Chefin Julia Edtmayer vor einer Metallkugel
Edtmayer, der Schmied im Wald. Das Familienunternehmen stellt Stalltüren, Stalltore und Metallkugeln her. Dort, wo das Inn- und das Hausruckviertel aneinander grenzen.

Die Familie Edtmayer ist ein Phänomen. Keine/r ist verheiratet, trotzdem halten alle zusammen und ziehen an einem Strang. Sechs der zwölf Mitarbeiter des Unternehmens sind Familienmitglieder. An der Spitze steht Hans Edtmayer (62), der vor 40 Jahren die ehemalige Schmiede von seinem Vater Johann übernommen hat. Dazu kommen sein 54-jähriger Bruder Günther und seine 62-jährige Schwester Helga mit ihren drei Kindern Julia (28), Verena (25) und Markus (20).

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Firmenchef Hans Edtmayer legt selbst Hand an

„Wir sind ein Familienunternehmen in der fünften Generation“, präsentiert sich die Firma im Prospekt. „Bereits 1850 ging die kleine Schmiede im Wald in unseren Familienbesitz über. Bis 1960 wurde sie als Huf- und Wagenschmiede geführt. 1970 begannen wir uns ausschließlich auf die Herstellung von Türen und Toren zu spezialisieren. Heute produzieren wir am Standort Natternbach (Bez. Grieskirchen) Stalltüren und Stalltore für Landwirte in Österreich, Südtirol, der Schweiz und Teilen Deutschlands.“

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Das Firmengelände liegt direkt an der Grenze zwischen dem Inn- und Hausruckviertel

Grenzgänger

Für Unkundige ist der Schmied im Wald tatsächlich schwer zu finden. Er liegt an der Straße von Natternbach nach Enzenkirchen, unmittelbar an der Grenze des Inn- und Hausruckviertels, an den Ausläufern des Sauwalds.Inmitten der Landschaft taucht auf einem Hügel überraschend ein Firmengelände mit einer dominanten Halle auf, die Firma Edtmayer. Adresse: Gschaid 8.

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Markus Edtmayer (li.) und seine Arbeitskollege stellen einen Torrahmen her

Lage und Landschaft prägen die Mentalität: offen, herzlich, direkt. Es wird nicht herumgeredet, sondern die Dinge werden beim Namen genannt. Und es wird zugepackt und sparsam, sprich ökonomisch gewirtschaftet. Die Türen und Tore, nach Maß gefertigt, werden in der Regel ohne Zwischenhändler an die Bauern ausgeliefert. Julia fährt mit ihrem Audi A4 und dem Anhänger, auf dem Ausstellungstore geladen sind, zu den Messen, um sie dort interessierten Kunden zu präsentieren. Zuletzt war sie vier Tage auf der Freistädter Messe, das Wochenende zuvor zwei Tage bei den Bio-Feldtagen auf dem Bio-Landgut Esterhazy im burgenländischen Donnerskirchen. Ein anstrengender Job, die Stunden darf man nicht zählen.

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Ein Stalltor in der Endphase der Produktion

1.000 bis 1.200 Türen und Tore werden jährlich hergestellt. Die Rahmen aus Edelstahl der voestalpine Krems, die feuerverzinkt werden, das Holz für die Türfüllung kommt ebenfalls aus Österreich. Die Tore halten 50 Jahre und können nach einer Überholung weitere Jahrzehnte im Einsatz sein.

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Metallkugeln warten auf ihre Endfertigung

Vor zehn Jahren hatte Hans Edtmayer eine neue Idee: die Herstellung von Metallkugeln, die mit verschiedenen Mustern verziert sind und zur Dekoration in Gärten, vor Eingängen etc. dienen. Ein Kunsthandwerk, das mindestens eineinhalb Wochen Arbeit benötigt. „Die Kugeln sind bei den Ausstellungen echte Eyecatcher. Die Leute sind von ihrer Schönheit angetan“, erzählt Julia, die sich neben anderen Dingen auch um das Marketing kümmert.

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Julia Edtmayer

Die 28-Jährige hat Jus und Wirtschaftsrecht studiert und verfolgt den Strukturwandel in der Landwirtschaft hin zu weniger und größeren Betrieben. Es gebe aber auch umgekehrt Familien, die ihre Höfe wieder reaktivierten, sagt sie. Was bedeutet die Entwicklung für das Unternehmen? „Wir werden unsere Produktpalette erweitern müssen. Die nächsten 20 Jahre werden spannend werden.“

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Diese Metallkonstruktion ziert die Einfahrt zum Firmengelände

Man wolle ein Familienunternehmen bleiben. Sie und ihre Geschwister seien in der Firma groß geworden, man schätze das flexible, selbstständige Arbeiten, „wir wollen, dass es weitergeht“. Und wer wird das Unternehmen führen, sollte Hans Edtmayer einmal in Pension gehen? „Es wird einer von uns drei Geschwistern übernehmen. Der Onkel will es einer/einem übergeben.“

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Ein Schweißer bei der Arbeit

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