Wieder Wirbel um FP-Mann

Mit seinem Posting hat sich der freiheitliche Spitzenkandidat Manfred Pühringer selbst beschädigt.
FP-Spitzenkandidat nennt Ermordeten „Handgranaten-Tschusch“

Wenige Wochen vor der Arbeiterkammerwahl sind die freiheitlichen Arbeitnehmervertreter erneut in Turbulenzen. Ihr Spitzenkandidat, der Voestler Manfred Pühringer, hat in einem Facebook-Eintrag den in Wien ermordeten Mondseer SPÖ-Gemeinderat als „Handgranaten Tschusch“ bezeichnet. Außerdem hat er ein verfälschtes Logo der SPÖ gepostet. Statt dem „Ö“ war eine Handgranate zu sehen. Erst vergangene Woche musste der wegen seiner rechten Vergangenheit auf Platz 142 gereihte FPÖ-Vertreter Michael G.der KURIER berichtete – auf seine Kandidatur verzichten.

Für Christian Horner, SPÖ-Landesgeschäftsführer, sind das „absolut geschmacklose Methoden, die menschenverachtend und um nichts besser sind als die Nazi-Sager anderer FP-Funktionäre“. Pühringer sei „untragbar“, er müsse zurücktreten. Er sei bereits 2011 aufgefallen, als Fotos von seiner Oberkörper-Tätowierung auftauchten, auf denen zu lesen war: „Ehre, Treue, Vaterland.“

Die christlich-sozialen Arbeitnehmer werfen der FPÖ vor, Ausländerfeindlichkeit zu schüren. Die Freiheitlichen bekämen ihre Probleme mit einer Reihe rechtslastiger Kandidaten nicht in den Griff, sagte ÖAAB-Landesekretär Wolfgang Brandstätter. Der freiheitliche Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner, der im vergangenen Jahr ein stärkeres Vorgehen gegen den innerparteilichen rechten Rand angekündigt hat, hält die Äußerungen für „unpassend“ und „geschmacklos“, einen Rücktritt findet er aber für überzogen. Es werde eine „ernsthafte Aussprache“ zwischen ihm und Pühringer geben. Pühringer selbst, der auch in Linz FPÖ-Gemeinderat ist, spricht zwar von einer „Geschmacklosigkeit, die ihm im ersten Moment nicht bewusst“ gewesen sei. Da er das Posting inzwischen gelöscht habe, könne er daraus keinen Grund für einen Rücktritt ableiten. Er meint, dass eine „Maus zu einem Elefanten aufgeblasen“ worden sei.
Die Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr kritisiert Pühringers Äußerungen. „Die FPÖ schafft es immer wieder, ihr bodennahes Niveau weiter zu unterbieten.“ Zudem will sie sich rechtliche Schritte gegen den Abgeordneten Elmar Podgorschek vorbehalten, der die Grünen in den OÖN als „Faschisten“ bezeichnet hat.

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