Mandatarin für ländlichen Raum

Andrea Holzner vor dem Eingang zum Gemeindeamt
Andrea Holzner, die Bürgermeisterin von Tarsdorf, ist vom Bundesrat in den Nationalrat gewechselt. Von Gerhard Marschall.

„Die Welt für die Kinder und Enkelkinder ein Stück weit besser machen“, nennt Andrea Holzner als Motiv für ihr politisches Engagement. Die 57-Jährige ist Bürgermeisterin der 2.000-Einwohner-Gemeinde Tarsdorf im äußersten Winkel des Bezirks Braunau. Vor Kurzem ist sie vom Bundesrat in den Nationalrat gewechselt.

Studium der Agrarwissenschaften

Nach der Matura studierte sie an der Technischen Universität München/Weihenstephan Agrarwissenschaften. Gleich danach kamen zwei Söhne, im Tischlereibetrieb von Ehemann Josef (60) gab es jede Menge Arbeit. Seit 2014 ist sie Bürgermeisterin. Die ÖVP hält zwölf Mandate, vier sind bei der FPÖ und drei bei der SPÖ. Ein besonderes Anliegen ist Holzner die Stärkung des ländlichen Raumes, hier gebe es noch großes Potenzial. Das betreffe Infrastruktur, Bildung, Gesundheitsversorgung oder Pflege gleichermaßen. „Ein ewiges Thema“ sei in der Region Straßenausbau, alle Durchzugsrouten seien überlastet. Wichtig sei auch die Verbindung zum Landkreis Traunstein. Es brauche dringend Ersatz für die Salzachbrücke von Ettenau nach Tittmoning, „das Projekt wird seit Jahrzehnten verfolgt“, und vor allem auch den Breitbandausbau des Glasfasernetzes, das es in Tarsdorf flächendeckend gibt.

Vier Generationen unter einem Dach

Generell erfülle die Gemeinde viele Funktionen, berichtet sie stolz. Es gebe leistungsfähige Betriebe, einen intakten Dorfkern mit Gasthaus, ein aktives Vereinsleben, das hoffentlich bald wieder in Schwung kommen sollte. Das kann freilich dauern, die Impfquote im Bezirk ist nach wie vor niedrig. „Es verunsichert natürlich, wenn sogar Hausärzte dagegen arbeiten“, spricht sie ein zentrales Problem an. Getrennt, aber unter einem Dach leben bei den Holzners vier Generationen. Sie werde von der Familie stark unterstützt, sagt die Bürgermeisterin und Abgeordnete: „Das ist gerade für Frauen sehr wichtig.“

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