Luger: "Weg mit dem Proporzsystem!"

Empfang bei Bürgermeister Klaus Luger (r.), LH Josef Pühringer (l.)
Linz.Der Bürgermeister will neben dem Magistrat auch die Stadtregierung reformieren.

Der Andrang nahm kein Ende. Unzählige aktive und pensionierte Männer des öffentlichen Lebens – Frauen waren eher die Ausnahme – drängten Donnerstag am späten Nachmittag in das Alte Rathaus, um beim Neujahrsempfang des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger dabei zu sein. Der Saal im Erdgeschoß war zum Bersten voll. Einen Gast begrüßte Luger speziell; den "besonders treuen" Sozialminister Alois Stöger. Mit dabei war auch Altbürgermeister Franz Dobusch.

Luger gab einen umfassenden Überblick über die Vorhaben der Stadt im neuen Jahr. Von den langfristigen Schulden würden heuer 16,2 Millionen Euro getilgt werden. Es werde gespart, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Das Vermögen der Stadt betrage 2,55 Milliarden Euro, 2017 werden insgesamt 277 Millionen investiert.

Luger: "Weg mit dem Proporzsystem!"
Klaus Luger
Luger will nicht nur das Magistrat reformieren, sondern auch die Politik. Er spricht sich für die Abschaffung des Proporzsystems aus, wonach jede Partei mit einer bestimmten Größe automatisch in der Stadtregierung vertreten ist. Er plädiert für ein normales Wechselspiel Regierung-Opposition. Sein Satz, "wir wissen, es gilt etwas zu ändern", wurde mit viel Applaus bedacht. Er versprach, dass die neue Eisenbahnbrücke 2020 fertig sein werde, im Herbst werde mit den Bauarbeiten begonnen. Kritisch äußerte sich der Bürgermeister zu den jahrelangen Verzögerungen beim Westring. "Es ist lähmend, mit welchem Aufwand man den Bau verzögern kann. Dieses Beispiel zeigt, dass vieles entbehrlich und hinderlich ist." Die Schuld liege nicht bei jenen, die Einsprüche gegen den Bau erheben, sondern beim Nationalrat, der solche Gesetze beschließe, die ein derartiges Verzögern erlauben.

Durch den starken Bevölkerungszuwachs – Linz hat mittlerweile 205.000 Bewohner – brauche es mehr Wohnungen. Es sei nur natürlich, dass die Stadt in die Höhe wachse: mit dem Lux-Tower, den Bruckner Towers, und dem Weinturm.

Unter den Gästen: Altlandeshauptmann Josef Ratzenböck, Altbischof Maximilian Aichern, Superintendent Gerold Lehner, Staatssekretärin a.d. Beatrix Eypeldauer, die Landeshaupt- mannstellvertreter Thomas Stelzer & Manfred Haimbuchner, die Landtagspräsidenten Viktor Sigl und Adalbert Cramer, die Landesräte Birgit Gerstorfer, Günther Steinkellner, Elmar Podgorschek.

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