Linzer und Grazer jubeln über Med-Fakultät

Kein fades Aug’: Pühringer und Mitterlehner (v. l.).
Bundesrat segnete Linzer Fakultät ab. Interessierte Studenten können sich bereits anmelden.

Gestern, Mittwoch, wurde die neue Linzer Medizinische Fakultät im Bundesrat endgültig beschlossen. Übermorgen, Samstag, können sich Interessierte bereits für das Wintersemester 2014/15 online anmelden (www.jku.at/voranmeldung; bis 31. März). Der Aufnahmetest für vorläufig 60 Studienplätze findet am 4.Juli statt, dieser Termin ist österreichweit wie der Prüfungsmodus gleich.

Für Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) war das gestrige Ja des Parlaments zur Med-Fakultät "ein Tag, der in die Geschichte des Landes eingeht". Er lud die Verantwortungsträger und Journalisten zu einer Pressekonferenz ins Wiener Parlament. Josef Smolle, Rektor der Medizinuniversität Graz zeigte sich auch begeistert: "Die neue Fakultät ist für uns Steirer ebenso ein Grund zum Feiern wie für die Oberösterreicher. Für unsere vorklinischen Institute bedeutet die Kooperation mit Linz einen neuen Innovationsschub."

Die Zusammenarbeit sei für beide Seiten von großem Vorteil. Für Graz sei die gute Linzer Spitalslandschaft interessant. In den beiden ersten Jahren absolvieren die Linzer Medizinstudenten das viersemestrige Vorklinikum in Graz, bis in Linz die notwendigen Bauten fertiggestellt sind.

Richard Hagelauer, Rektor der Linzer Johannes-Kepler-Universität, kündigte an, man wolle rund um die Medizin-Fakultät ein High-Tech-Valley ansiedeln. "Die Hälfte der Linzer Institute beschäftigen sich bereits jetzt mit medizinischen Themen." Der aus Oberösterreich stammende Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) nannte mehrere Argumente für die neue Fakultät. Sie helfe den Ärztebedarf abzudecken. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Alois Stöger (SP) wolle er in den nächsten Wochen ein Programm vorstellen, das diesen in den ländlichen Regionen sichern helfen soll. Linz nehme den anderen Universitäten kein Geld weg. Die Kosten des Bundes für die nächsten fünf Jahre bezifferte er mit 35 Millionen Euro.

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) sieht die Med-Fakultät als Schritt der Stadt Linz in Richtung Wissenschaftlichkeit und Weltoffenheit. Das Land und Oberösterreichs Städte und Gemeinden zahlen für die Fakultät bis 2042 insgesamt 225 Millionen Euro.

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