Zwischen Mythos, Angst und Märchen im Linzer Schlossmuseum

Zwischen Mythos, Angst und Märchen im Linzer Schlossmuseum
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Wolf.

In Oberösterreich wurden in den vergangenen Monaten bereits zwei Wölfe erschossen. Passend zur aktuellen Debatte, in der das Raubtier oft als Feindbild des Menschen dargestellt wird, eröffnete am Dienstag die Ausstellung Vom Krafttier zum Angsttier? Kulturgeschichte des Wolfes im Linzer Schlossmuseum

Sie beleuchtet die Beziehung zwischen Mensch und Wolf von der Steinzeit bis heute.

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Vom Freund zum Feind

Der Wolf war einst Partner der Menschen. Sie teilten Lebensraum und Ressourcen. Als die Menschen sesshaft wurden und Viehzucht betrieben, wurden die Nutztiere zu leichter Beute für Wölfe. Die Feindschaft begann.

Zwischen Mythos, Angst und Märchen im Linzer Schlossmuseum

Seine Rückkehr in die dicht besiedelten Landschaften Mitteleuropas löst erneute Ängste aus, immer wieder werden sie zum Abschuss freigegeben. Die Vorstellung des „bösen“ Wolfes wurzelt tief in kulturhistorischen Überlieferungen, die seine spirituelle Bedeutung überlagern.

Die Ausstellung erkundet diese Entwicklung und hinterfragt die Ursprünge der Angst vor dem Wolf. Dabei beleuchtet sie ebenso seine oft vernachlässigten positiven Auswirkungen auf das Ökosystem.

Der Wolf reguliert den Wildtierbestand und die Natur. Nicht nur die kulturhistorische Bedeutung des Wolfes wird hervorgehoben, sondern auch seine sozialgeschichtliche Relevanz als Kulturfolger, der die Nähe der Menschen als Vorteil zu nutzen wusste. Aspekte des Herdenschutzes und eines effektiven Wolfsmanagements werden ebenso beleuchtet.

Von Rotkäppchen bis hin zum Werwolf wird dem Wolf in der Ausstellung literaturgeschichtlich auf den Zahn gefühlt, ebenso weshalb der Wolf in Oberösterreich zahlreiche Wappen ziert und Namensgeber für etwa 46 Ortschaften ist.

Künstlerische Werke ergänzen die Ausstellung und spiegeln die Spannung zwischen Faszination und Angst in der gesellschaftspolitischen Debatte um den Wolf wider. Die Ausstellung läuft bis September 2024.

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