Erste Photovoltaik-Anlage auf Freifläche im Linzer Süden geplant

Erste Photovoltaik-Anlage auf Freifläche im Linzer Süden geplant
Abstimmung im Gemeinderat – zusätzlich sollen Solaranlagen für Neubauten verpflichtend werden.

Bis 2040 will die Stadt Linz klimaneutral werden. Um das zu erreichen, plant die Stadt mit einer “PV-Offensive“ die Errichtung von rund 100 Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden. Noch in diesem Frühjahr soll mit der Umsetzung begonnen werden. 2027 soll die Offensive fertig umgesetzt sein.

Neben der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Gebäuden beschäftigt sich die Stadt Linz verstärkt mit Anfragen von Unternehmen und Privatpersonen, die ihre Anlagen nicht nur auf Gebäudedächern, sondern auch auf Freiflächen im Stadtgebiet errichten wollen.

Ein erstes Projekt für eine Fläche südlich der Dallingerstraße und des Gewerbegebietes Franzosenhausweg wird dem Linzer Gemeinderat am 21. März vorgelegt. Für die Umsetzung des Projekts ist eine Sonderwidmung für Photovoltaikanlagen erforderlich. 

Die 13 Hektar im Süden von Linz sind landwirtschaftlich genutzte Flächen in Privatbesitz mit mäßiger Bodenqualität. In der Nähe befindet sich ein Umspannwerk – die Voraussetzungen für eine Photovoltaik-Anlage sind also gegeben. 

Für das Land Oberösterreich sollen Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen bisher nur geringe Priorität haben. Vordergründig werden Anlagen auf Dächern gefördert. Diese würden auch von Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) bevorzugt, es fehle aber die Handhabe.

PV-Pflicht bei Neubau

Es gäbe derzeit keine Möglichkeit, Hausbesitzer zur Errichtung einer PV-Anlage zu verpflichten. Weiters würden auch verbaute Flächen wie an Gleisanlagen und Autobahnen priorisiert. Hier wurden zwar entsprechende Förderprogramme erarbeitet, doch würde es sich dabei um Privatgrund handeln, die Stadt könne auch hier niemandem eine PV-Anlage aufzwingen.

Um dieses Problem in Zukunft zu lösen, plant die Stadt Linz verpflichtende Solaranlagen für Neubauten. Dies soll über eine Verordnung geregelt werden, die für das gesamte Stadtgebiet gelten soll.

„Wir arbeiten seit mehreren Monaten daran, derzeit wird noch an der Ausgestaltung gearbeitet. Mit den verpflichteten Solaranlagen sollen Gebäude künftig den eigenen Energiebedarf abdecken“, erklärt Prammer. 
Details, darunter die Höhe der Leistung, müssen noch geklärt werden. 

Es ist davon auszugehen, dass für den Wohnbau geringere Leistungen vorgeschrieben werden als etwa für Bürogebäude, wo Verbrauch und Nutzung gleichzeitig stattfindet und die Energie direkt genutzt werden kann.

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