Musical "Tootsie" im Linzer Musiktheater: Als Frau ein besserer Mann

Gernot Romic als "Dorothy"
Österreichische Erstaufführung für den erfolglosen Schauspieler, der in Frauenkleidern reüssiert

Heutzutage ist das keine große Sache mehr: Frauen, die Männer spielen. Männer, die Frauen spielen. Egal, ob auf der Bühne oder auf der Leiwand.

Als „Tootsie“ mit Dustin Hoffman 1982 in die Kinos kam, war die Situation gesellschaftspolitisch aber eine andere. Und der Film trotzdem ein voller Erfolg. Morgen, Samstag, feiert „Tootsie“ in der Musicalversion österreichische Erstaufführung im Linzer Musiktheater. Heute, Freitag, ist Preview.

Hit am Broadway

2019 war die Adaption von David Yazbek (Musik und Gesangstexte) und Robert Horn (Buch) der große Hit am Broadway in New York.

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Kurz zum Inhalt: Der erfolglose Schauspieler Michael Dorsey geht in seiner Verzweiflung als Frau kostümiert zum Casting für die Rolle der Amme in einer neuen Musical-Adaption von Romeo und Julia. Als er tatsächlich als „Dorothy Michaels“ die Rolle ergattert, fangen die Probleme aber erst an.

Eigentlich hatte seine neurotische Freundin Sandy auf die Rolle spekuliert, Regisseur Ron ist ein Macho mit grauenvollen Inszenierungseinfällen, Reality-Star Max steht auf reifere Frauen (wie Dorothy), und Kollegin Julie wirkt auf Michael äußerst anziehend. Das perfekte Chaos ist vorprogrammiert.

In Linz schlüpft Musical-Star und Allrounder Gernot Romic in Kleider und Perücken, Sanne Mieloo spielt Julie Nichols. Enrico Treuse, der in der aktuellen Landestheater-Produktion „School of Rock“ überzeugend in der Hauptrolle brilliert, gibt den rotzigen Regisseur Ron Carlisle. Für die Kostüme zeichnet Franz Blumauer verantwortlich, Ulrich Wiggers hat inszeniert und die Choreografie kommt von Kati Heidebrecht.

Zeitlose Botschaft

Die Botschaft von Film und Musical ist zeitlos, Dustin Hoffman brachte sie vor 40 Jahren so auf den Punkt: In „Tootsie“ gehe es darum, dass ein Mann ein besserer Mann wird, indem er erfährt, wie es ist, eine Frau zu sein.

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