Mitarbeiter der Stadt Linz im Visier der Glückspiel-Fahnder

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Illegales Glücksspiel, offenbar über viele Jahre. Dem Treiben einer Bande im Großraum Wels/Haid sind Finanzpolizei und Staatsanwaltschaft Wels auf der Spur. Das berichtet profil in seiner jüngsten Ausgabe.
„Kajot-Gruppe“ wird die Organisation in Ermittlerkreisen genannt. So heißen auch die Automaten, die von der Gruppe für ihre illegalen Geschäfte zum Einsatz gekommen sein sollen.
Der Vorwurf: Über illegales Glücksspiel in über 50 illegalen Automatensalons soll die Gruppe im Jahr rund sieben Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet haben. Aber gegen wen wird konkret ermittelt?
Aktuell stehen 16 Personen im Verdacht, Teil dieser kriminellen Organisation zu sein. Die lukrative Tätigkeit der Gruppe soll sich demnach vor allem auf den Bereich um die oberösterreichische Bezirkshauptstadt Wels konzentriert haben.
Warnung in Chats?
Wie so oft sind es Nachrichten auf Handys, die den Ermittlern helfen, Beteiligten auf die Spur zu kommen. In diesem Fall soll es sich um eine WhatsApp-Gruppe handeln, die den passenden Namen „Finanz“ tragen soll. In dieser Gruppe sollen etwa Warnungen ausgetauscht worden sein, wenn Behörden Razzien geplant hätten.
Denn das habe die Ermittler jedenfalls gewundert: Dass diverse Anlagen bei Eintreffen der Kontrollore außer Betrieb gewesen seien.
Wie sich im Zuge der Ermittlungen herausstellen sollte, dürfte ein Mitarbeiter des Magistrats Linz in die ganze Sache verwickelt sein. Über persönliche Kontakte soll die Information, dass sich die Finanzbehörden um das Treiben der „Kajot“-Gruppe kümmern werde.
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin hieß es seitens des Magistrats noch, es seien dienstrechtliche Maßnahmen eingeleitet worden. Auf Anfrage des KURIER gab es am Mittwoch lediglich die Bestätigung, dass es sich um ein laufendes Verfahren handle, „zu dem wir derzeit keine Auskunft geben können“. Auch nicht, ob es Konsequenzen für den Dienstnehmer gegeben habe oder er von seinem Dienstposten abgezogen worden sei.
Im Visier der Behörden sollen auch Beamte der Finanzbehörden in Oberösterreich sein. Auch hier soll es um den Verdacht gehen, geheime Behördeninfos preisgegeben zu haben. Bei dem Verfahren soll es außerdem nicht nur um illegales Glücksspiel, sondern auch um Abgabenhinterziehung in Millionenhöhe gehen.
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