Der Silvesterlauf in Linz ist für Bambini und Erwachsene
Ein Fixpunkt des Linzer Silvesterlaufs sind die Bewerbe für den Nachwuchs, von den Bambini über die Minis bis zu den Kids. Für sie geht es über entsprechend kürzere Runden, die Begeisterung ist allerdings ebenso groß wie bei den Erwachsenen. Für die Älteren gibt es den Hobbylauf und den Nordic Silvesterwalk über jeweils drei Kilometer. „Wir sind ein richtiger Familienevent, von drei bis 99 sind alle dabei“, sagt Weinzierl: „Jeder, der laufen will oder noch laufen kann.“
Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an alle, die zum Jahresausklang Freude an der Bewegung haben möchten. „Silvesterläufe sind etwas ganz Spezielles, das ist wirklich Breitensport“, weiß Weinzierl: „Die Stimmung ist sehr lustig und entspannt, das macht es aus. Echter Breitensport.“ Es gehe eine Spur weniger um Leistung, als etwa beim Linz-Marathon. „Die meisten laufen, weil sie Gaudi haben.“ Deshalb gibt es auch eine eigen Kostümwertung.
Weltklasse zu Gast
Auch andernorts wir zum Jahresausklang traditionell gelaufen, etwa zum nun schon 40. Mal im Bezirk Grieskirchen. Um das Minus in der Vereinskasse der Leichtathletiksektion auszugleichen, wurde 1981 in Natternbach erstmals ein Silvesterlauf ausgetragen. Der findet seit 1997 in Peuerbach statt. Das Jubiläum wird heuer wegen Corona mit einjähriger Verspätung gefeiert.
Zu Recht darf sich Peuerbach zu den Top-5-Silvesterläufen in Europa zählen. Viel Weltklasse war hier bereits zu Gast, mit ihnen messen sich zahlreiche Hobbyläufer. Die Kombination aus Spitzen- und Breitensport, tausende Zuschauer entlang der Strecke, Musik und beste Stimmung machen Peuerbach am letzten Tag des Jahres zu Österreichs Sporthauptstadt. Der „Lauf der Asse“ wird ab 14.15 Uhr auf ORF Sport plus live übertragen.
Beim Silvesterlauf den "Schweinehund überwinden"
Günther Weidlinger wird dabei als Co-Kommentator fungieren. Er hat in Peuerbach siebenmal gewonnen, kennt sich also aus. In der Beliebtheit der Silvesterläufe sieht er einen gesellschaftlichen und einen sportlichen Aspekt: „Da ist zum einen die Motivation, das Jahr sportlich zu beenden und zum Jahresausklang viele Leute zu treffen. Zum anderen lässt sich der innere Schweinehund überwinden, als Vorsatz für das neue Jahr.“
Speziell an Peuerbach ist laut Weidlinger, dass sich die Hobbyläufer mit den Top-Athleten messen können: „Zuerst die eigene Leistung bringen und dann schauen, wie schnell es international zur Sache geht.“ Apropos Asse: Ob der Serbe Elzan Bibic (23) seinen Titel verteidigen und den 2019 aufgestellten Streckenrekord unterbieten kann, wird sich zeigen. Auch Österreich wird prominent vertreten sein. Andreas Vojta (33), der unlängst beim Halbmarathon in Linz den Staatsmeistertitel gewonnen hat, wir ebenso am Start sein wie Julia Mayr (29), österreichische Rekordinhaberin über fünf und zehn Kilometer.
Silvesterläufe gibt es auch in Gmunden, Aurolzmünster (Bez. Ried), St. Peter am Hart (Bez. Braunau), Ottensheim (Bez. Urfahr-Umgebung) und heuer erstmals auch in Freistadt. Auch hier steht allerorten die Freude an der Bewegung im Vordergrund.
Präsidentenamt adé
Abseits des Sportlichen Jahresfinales steht in der heimischen Leichtathletik eine wichtige personelle Änderung bevor: Günther Weidlinger will nicht länger Präsident des Landesverbands sein. „Ich trete nicht zurück, sondern nicht mehr für eine nächste Amtsperiode an“, betont er. Er habe in seinem Brotberuf im Organisationsteam des Linz-Marathons „genug zu tun“. Auch seien er und seine Familie in Weißkirchen bei Wels sehr gut integriert, und er wolle sich mehr in den dortigen Sportverein einbringen.
Frau und Tochter spielen Tennis, der Sohn ist Fußballer. „Ich bezeichne mich als engagierter Papa“, sagt Weidlinger. Die Arbeit mit den Kindern – Kondition, Koordination, Krafttraining, Wertevermittlung – mache ihm viel Spaß. „Für mich ist die Zeit auf dem Sportplatz eine gute Zeit, um den Kopf freizubekommen.“ Kurzum gehe es darum, Prioritäten zu setzen, begründet Weidlinger seine überraschende Entscheidung: „Man muss wissen, wo die Grenzen sind. Und die sind da, wo zu wenig Platz für die Familie ist.
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