Linz: Im Uni-Campus auf der Suche nach dem Glück

Nana, das Mädchen aus Südafrika in Linz mit Zirkusdirektor Airan Berg
Der Zirkus des Wissens verwandelt den Park der Linzer Uni im Juni in eine Oase des Wohlbefindens – mit besonderen Figuren, viel Musik und analogen Angeboten.

Nana, eine riesige Puppe auf einem Gefährt. Der aktive Roboterhund Spot. Ein meterlanger Drache, navigiert von einer Tänzerin im Rollstuhl: Was in den kommenden Wochen auf dem Campus der Linzer Kepleruni los sein wird, dürfte für verdutzte Gesichter sorgen. Der Zirkus des Wissens, eine Institution der Universität, die Wissen in Kooperation mit Expertinnen, Experten und Kunstschaffenden greifbar machen möchte, bringt den "Circus of Well-Being“ aufs Gelände.

Was belastet dich?

"Wir hatten in den vergangenen Monaten Workshops in zwölf Linzer Schulen, haben mit Jugendlichen geredet und herausgefunden, was sie belastet, was ihr Wohlbefinden gefährdet. Daraus hat sich dieses Projekt entwickelt“, erzählt David Maayan, der für Konzept und Regie verantwortlich zeichnet. Der Israeli hat Roger Titley aus Südafrika ins Boot geholt, einen weltbekannten Puppenbauer. Gemeinsam werken sie auf dem Campus am Feinschliff.

Das Mädchen Nana etwa, baute Roger Titley für Afrikaburn, ein riesiges Festival in Südafrika, dann hatte sie dort eine Aufgabe als Zeichen gegen Fremdenhass und nun wird sie auf dem Linzer Campus für Aufsehen sorgen: "Nana nach Österreich zu bringen, war eine riesige logistische Herausforderung“, berichtet Roger Titley.

Linz: Im Uni-Campus auf der Suche nach dem Glück

Lustiger Roboterhund Spot

Mit an Bord sind etliche weitere Künstlerinnen und Künstler. "Das Publikum soll sich auf seine verschiedenen Sinne fokussieren. Wir verlangsamen bewusst Prozesse“, sagt der Direktor des Zirkus’ des Wissens, Airan Berg.

Was sind also die größten Sorgen der Jugendlichen?

"Auf den Punkt gebracht ist es eine große Angst vor der Zukunft. Die teilt sich auf in Angst vor der Klimakrise, vor Kriegen, davor, wie junge Menschen ihr Leben später finanziell bestreiten werden können“, so Berg.

Der Circus of Well-Being wurde direkt auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelt. Es gibt Schul-, aber auch öffentliche Vorführungen und am ganzen Campus allgemein erlebbare Aktivitäten. Alles mit einem Ziel: "Durch die Figuren, die Musik, den Tanz sollen Menschen ein Bewusstsein dafür bekommen, wie es ihnen selber gerade geht. Sie sollen darüber nachdenken, was sie selbst glücklich machen würde“, hofft Zirkusdirektor Airan Berg.

Linz: Im Uni-Campus auf der Suche nach dem Glück

Regisseur David Maayan (li.) und Puppenbauer Roger Titley

Außerdem soll die Lust geweckt werden, gemeinsam Dinge zu erschaffen, im Kollektiv zu arbeiten. „Und bestenfalls vermitteln wir, dass auch Analoges abseits von Smartphone und Bildschirm glücklich machen kann.“

Musik und gemeinsames Singen spielen eine große Rolle bei der Suche nach dem Glück, deswegen sind sie auch im Circus of Well-Being sehr präsent.

Musik als Glücksfaktor

Mit Ida Kelarova kehrt eine der wichtigsten Romalied-Interpretinnen nach Linz zurück, um gemeinsam mit Theresa Aigner und Toni Burger an der Geige die Musik der Aufführung zu kreieren.

Die Botschaft des gesamten Zirkus-Projekts: Wir brauchen einander, damit es uns gut geht. Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil unseres Menschseins.

Schulvorführungen ab 3. Juni, öffentlich: 13. und 15. 6., Eintritt auf Spendenbasis.

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