Semotan im Francisco Carolinum in Linz: Virtuelle und reale Welten

Model Gerhard Freidl, fotografiert von Elfie Semotan
Drei neue Ausstellungen starten diese Woche im Francisco Carolinum in Linz: viel Fotografie und Krypto-Kunst

In elegantem Schwarz, mit wachem Blick und viel Freude in der Stimme führt Elfie Semotan durch „ihre“ Ausstellung. Es ist eine Personale, ein Querschnitt durch mehrere Jahrzehnte fotografisches Schaffen, zu sehen ab sofort im Francisco Carolinum in Linz.

International

Sei es die ikonische Mode-Fotografie in Schwarz-Weiß, zu der sie eine Anekdote über das Model erzählt, die Aufnahme eines puderrosa Vorhangs mitten im Wald, ihrem Lieblingsplatz, oder die extravagante Modestrecke mit Pelzmänteln mitten in New York: Elfie Semotan ist weit über Österreichs Grenzen hinaus als Fotografin und Künstlerin bekannt. Wer die aktuelle Ausstellung besucht, bekommt einen guten Überblick über das kreative Schaffen der 82-Jährigen. Semotan lebt und arbeitet derzeit in New York, Wien und im Burgenland.

Pixel & Bilder

Von den klassischen Fotografien Semotans geht es im selben Stockwerk direkt weiter mit den experimentellen Werken des deutschen Fotokünstlers Adrian Sauer. Seine letzte, große Ausstellung im Sprengel Museum in Hannover wurde partiell nach Linz transferiert und lädt hier zum genauen Hinschauen und Mitdenken ein. Sauer spielt in seinen Arbeiten mit Verschiebungen zwischen realer und digitaler Welt, er experimentiert mit Pixeln, Farben und verschiedenen Formen der Bildbearbeitung.

Semotan im Francisco Carolinum in Linz: Virtuelle und reale Welten

Konsumkritische Arbeit von Steve Pikelny: Cold Hard Cash

Technisch und futuristisch wird es bei der Ausstellung des amerikanischschen Krypto-Künstlers und Programmierers Steve Pikelny. Es ist das erste Mal, dass seine virtuelle Kunst auf einer Museumswand Platz findet. In seinen Arbeiten kritisiert er Falschinformationen und Konsumgier – immer mit einem Augenzwinkern. Wie in „Instructions for Defacement“: Das sind Anleitungen zum Verunstalten von Ein-Dollar-Noten mittels Stiftplotter. Das ist in den USA streng verboten, deswegen verkauft Pikelny auch nur die Anleitung und macht sich so selbst nicht strafbar.

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