Unterstützung erhielt die Initiative von anderen Linzer Bewegungen, die um den Erhalt von Grünräumen kämpfen - Pichling, Froschberg, Auberg, um nur einige zu nennen, seien ebenfalls da gewesen, sagte Alexander Jäger, Sprecher der Initiative, insgesamt seien rund 300 Personen gekommen.
Der auch eingeladene Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zog es vor, im Rathaus zu bleiben. Dort wollten nach Ende der Kundgebung auch Vertreter der Bürgerinitiative hin, um der Gemeinderatssitzung noch beizuwohnen. Was ihnen nicht gelang.
Denn: Die Rathaustore blieben für die interessierten Zuhörer verschlossen. Mehr noch, schildert Gerda Lenger, frühere Grünen-Gemeinderätin in Linz: "Die Tür war verschlossen, überall war Ordnungsdienst. Und der Portier hat gesagt, dass Demonstranten nicht hineindürfen."
"Hat mich am Arm gepackt"
Später sei sie sogar von einer Frau vom Ordnungsdienst am Oberarm gepackt und am Weitergehen gehindert worden: "Das war wirklich eine ungute Situation."
Was sie nicht versteht: "Warum verbarrikadiert sich der Bürgermeister im Rathaus und sperrt uns aus?"
Warum sie für den Erhalt des Grüngürtels kämpft? "Ich habe drei Kinder und fünf Enkerl, ich will ihnen eine lebenswerte Erde übergeben."
Und als ob es eines Beweises für die Notwendigkeit der Forderung der Initiative bedurft hätte: Gegen Ende der Kundgebung setzt ein Gewitter samt Starkregen - untrügerisches Zeichen der Klimakrise - ein, das sogar den Innenhof des Rathauses unter Wasser setzt.
Da war natürlich sofort Feuer am Dach. Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger: "Diese Vorgehensweise ist demokratiepolitisch höchst bedenklich und mit der grundsätzlichen Öffentlichkeit von Gemeinderatssitzungen wohl nicht vereinbar.“
Luger verspricht Aufklärung
Das sieht SPÖ-Bürgermeister Luger im Prinzip auch so, wie er auf KURIER-Anfrage in einer schriftlichen Stellungnahme versichert. "Den Hintergründen des verwehrten Zutritts zur Zuschauer-Galerie in den Gemeinderatssaal wird umgehend nachgegangen. Es ist aktuell unklar, weshalb jene Bürgerinnen und Bürger, die zur Sitzung des Gemeinderates wollten, daran gehindert wurden. Eine Weisung dazu gab es jedenfalls weder meinerseits noch von Magistratsdirektorin Ulrike Huemer", betont der Bürgermeister zu den Vorkommnis während der Gemeinderatssitzung.
Apropos Sitzung: Die Grünen haben einen Antrag auf Erstellung einer Gründeklaration eingebracht, um Flächen, wie die jetzt so umstrittene zum Neubau der Digitaluni IT:U, zu schützen. Das wurde von SPÖ, ÖVP, FPÖ und Neos abgelehnt.
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