Lehner leitet den Linzer Kepler Salon: „Neugierig und offen bleiben“

Lehner leitet den Linzer Kepler Salon: „Neugierig und offen bleiben“
Kulturmanagerin Cornelia Lehner hat keine Angst vor kontroversiellen Themen und will junges Publikum in den Salon bringen

Sie lädt ein. Zu Gesprächen, gerne kontroversiell, immer respektvoll. Ihr Schaffensraum ist seit Kurzem der Linzer Kepler Salon. Cornelia Lehner ist die neue künstlerische Leiterin dieses Ortes, an dem Wissen vermittelt und darüber diskutiert wird.

Sie steigt in große Fußstapfen, denn ihr Vorgänger ist Norbert Trawöger, unter anderem auch Künstlerischer Direktor des Linzer Bruckner Orchesters. Er hat Lehner vorgeschlagen, der neue JKU-Rektor Stefan Koch – der Salon ist an die Uni angestückelt – hat sie bestellt.

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„Mir ist es wichtig, junges Publikum anzusprechen. Der Kepler Salon kann ein Ort sein, an dem junge Menschen auch abseits sozialer Medien diskutieren, verschiedene Standpunkte einnehmen und zuhören lernen können.“ Selbst wirksam sein, etwas zu gestalten, das gebe jungen Menschen Sinn im Leben. „Hier sollen sie miteinander überlegen: Was sind meine Werte? Wofür stehe ich ein?“

Mutige Wahl

Lehner war lange Leiterin von Schäxpir, dem internationalen Theaterfestival für junges Publikum, sie hat diesbezüglich also viele Ideen.

Ihre mit Spannung erwartete Einstandsveranstaltung wählte die 46-jährige Kulturmanagerin bewusst mutig: Anfang dieser Woche war Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici zu Gast und referierte zum Thema „For the many, not the jew? Die Linke und der andere.“ „Es war alles dabei: Wissen, Fragen, Kritik, Zustimmung. Danach sind noch alle zusammengestanden und haben sich ausgetauscht, wie man es sich für einen Salon ja wünscht“, freut sich Lehner im Rückblick.

Wünsche hat die neue Intendantin für den Kepler Salon viele: „Dieses Staunen, dass Menschen sich inhaltlich etwas mitnehmen, das habe ich immer wieder. Wir dürfen uns selbst überraschen, neugierig und offen bleiben.“

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