Busspur auf Linzer Donaulände sorgt für Aufschrei

Schiffanlegestelle Linz Busspur neu
Die Busspur soll zugunsten des Schifffahrtstourismus verbreitert werden. Kritik gibt es von den Grünen, Linz Plus und FPÖ.

Die Donaulände in Linz ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mitten im Zentrum. Neben den Grünflächen direkt am Fluss ist die Donaulände auch Anlegeplatz für zahlreiche Tourismusschiffe. Heuer legten bereits 1410 Schiffe mit rund 197.000 Passagieren in Linz an. 

Die Touristen werden mit Bussen von den Schiffen abgeholt und zu verschiedenen organisierten Programmen in Linz gebracht. Damit Zufahrt sowie Aus- und Einsteigen erleichtert wird, soll nun die Busspur unterhalb des Lentos Kunstmuseums verbreitert werden.

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Die Zahl der Schifffahrtstouriten stieg im Jahr 2022 um 289 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) sollen die Besucherzahlen weiter steigen: „Die Zahlen belegen deutlich, welchen Wert der Schifffahrtstourismus für Linz hat. Die Verbreiterung der Straße ist deshalb sinnvoll.“

donaulände linz Busspur

Kritik von Linz Plus, Grüne und FPÖ

Konkret soll die Straße auf einer Länge von 95 Meter um etwa 60 Zentimeter breiter werden. Dafür müsste eine Sitzstufe entlang des Weges entfernt werden. Linz Plus-Gemeinderat Lorenz Potocnik ist fassungslos über den Antrag. 

Die Debatte um die Verbreiterung der Busspur zu den Anlegestellen köchelt bereits seit Jahren. Potocnik kritisierte das Vorhaben bereits im Mai 2021, als er einen Hinweis von einem Insider bekam.

Linz Stadtansicht

Dass die Busse dort nur halten würden und nicht parken, hält Potocnik für ein Gerücht: "Ich habe es in den letzten Monaten selbst erlebt, dass dort 5 Busse hintereinander mit laufenden Motoren stehen. Defacto wird also ein Busparkplatz beim Lentos und vor einem Aufenthaltsbereich geplant."

Auch Grüne-Gemeinderat Helge Langer sieht die Busse auf der Donaulände kritisch: „Gerade an heißen Tagen ist davon auszugehen, dass die Busse zumeist mit eingeschalteter Klimaanlage und laufendem Motor auf die Schiffstouristen warten. Schließlich wird sich niemand an die Donau setzen, um auf parkende Busse, statt auf den Fluss zu schauen.“

FPÖ, Grüne und Linz Plus fordern, dass die Busse auf der Umkehrschleife vor dem Brucknerhaus oder an der naheliegenden Straße "Untere Donaulände" parken sollen. Auch der Parkplatz vor der Oberbank wäre eine Ausweichmöglichkeit. 

"Der kurze Fußweg von nur zwei Schiffslängen ist Touristen zumutbar“, sagt FPÖ-Stadtrat Michael Raml. "Wir wollen doch nicht wirklich unser innerstädtische Naherholungsgebiet zerstören und zu einem Busbahnhof ausbauen?"

Für Menschen mit Beeinträchtigung wurde ein Elektro-Shuttle vorgeschlagen.

Verkehrssicherheit

Petra Riffert von der WSG Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, die für die Anlegestellen verantwortlich sind, spricht sich für die Verbreiterung der Straße aus: "Es geht darum, dass der restliche Verkehr wie Fahrräder oder der Bummelzug sicher vorbeifahren können." Man wolle nichts wegnehmen, die Stufe würde nur versetzt werden. 

Die Idee der Umkehrschleife ist für Riffert nicht neu. Prinzipiell wäre es auch für sie eine gute Lösung, jedoch wäre es vom Brucknerhaus nicht erwünscht. Der Bereich bei der Oberbank werde bereits zum Parken der Busse genützt.

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