Wawra macht kein Hehl daraus, dass alle Kraft voraus die Bundesliga angesteuert wird. Sollte es nicht klappen, wäre das „kein Beinbruch“, fügt er hinzu.
In die Bundesliga
Doch das Ziel Titel und Aufstieg wird zunehmend weniger relativiert, je näher die Fertigstellung des neuen Stadions an der Donau rückt. Stand jetzt sollte dort Mitte Juli gekickt werden können. Erstmals seit Längerem konnten sich die Blau-Weißen wieder ein Wintertrainingslager in der Türkei leisten.
„Es war alles perfekt, wir hatten eine sehr, sehr gute Vorbereitung“, ist Wawra hochzufrieden. Zumal es keinen einzigen Abgang gab und aktuell auch keine Verletzten gibt.
Deshalb wurde nur ein neuer Spieler geholt: Jahn Hermann (22) aus der zweiten Mannschaft von Bayern München wurde bis Saisonende ausgeliehen.
Er sei bestens ausgebildet und auf allen Offensivpositionen einsetzbar, ist der Sportdirektor voll des Lobes. Ob er selbst an Bord bleibt, lässt Wawra offen. Es gebe Gespräche mit der Klubführung über eine Vertragsverlängerung, „aber keine Vollzugsmeldung, weder in die eine oder andere Richtung“.
Derweil die Linzer hoch hinaus wollen, möchten die Steyrer auf gar keinen Fall drittklassig werden. Für Vorwärts-Präsident Markus Knasmüller ist das Saisonziel klipp und klar: „Die Liga schaffen.“
Um allen Unwägbarkeiten vorzubeugen, sollte Platz 13 erreicht werden, „noch besser wäre zwölf oder elf“. Der Kader sei gut und im Winter aufgerüstet worden, begründet der Präsident seine Zuversicht.
So kam von den LASK-Amateuren Niklas Polster (20), der als großes Torhütertalent gehandelt wird.
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht erleben die Steyrer nicht gerade rosige Zeiten. Die Zuschauerzahlen sind merklich eingebrochen. Rund 1.200 kommen in der laufenden Saison im Durchschnitt, vor Corona waren es doppelt so viele.
In Geld beläuft sich das Minus laut Knasmüller über das Jahr auf rund 200.000 Euro. „Das Interesse ist angesichts der Spielzeiten nicht gerade riesig“, bedauert er. Ein Freitagabend im Februar – der Saisonauftakt wird um 20.45 Uhr angepfiffen – sei alles andere als ein Gassenfeger.
Unter diesen Vorzeichen muss in den kommenden Wochen das Zwei-Millionen-Budget erstellt werden, um die Lizenz für das nächste Spieljahr zu erhalten. Das sei gewiss für alle Klubs eine große Herausforderung, ist Knasmüller überzeugt und dennoch zuversichtlich: „Es wird schon irgendwie funktionieren.“
Auch das Projekt Stadionsanierung – Kosten zwischen drei und fünf Millionen Euro – soll je nach finanziellen Möglichkeiten umgesetzt werden.
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