Linz: Ruf nach Kamera-Ausweitung

Die Polizei hat nach den Vorfällen ihre Patrouillen-Tätigkeit in der Altstadt verstärkt
Polizei spricht sich nach Massenschlägerei in Linzer Altstadt für modernere Videotechnik aus.

Zwei aufsehenerregende Massenschlägereien binnen einer Woche brachten die Linzer Altstadt nach einer längeren Ruhephase wieder negativ in die Schlagzeilen. In beiden Fällen war die Badgasse Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen LASK-Hooligans und Asylwerbern.

Beim jüngsten Zusammenprall wurden drei Männer – zwei Österreicher und ein Asylwerber – verletzt. Insgesamt 20 Polizisten schafften es, die rund 30 Beteiligten zu trennen. Dem Großteil der Raufbolde gelang im Anschluss die Flucht, von fünf konnte die Identität jedoch festgestellt werden. Die Verdächtigen sind zwischen 19 und 24 Jahre alt.

"Jeder von ihnen behauptet, dass er nur zufällig dort vorbeigekommen sei", sagt Stadtpolizei-Kommandant Karl Pogutter. Ihre Einvernahmen hätten bisher keine Aufschlüsse über die Hintergründe ergeben. "Wir können derzeit über das Motiv nur spekulieren. Es gibt auch keine konkreten Hinweise darauf, dass der Auslöser der Übergriffe rassistisch oder anders begründet war."

Der aktuelle Raufhandel dürfte jedenfalls mit der Schlägerei in der Nacht zum 10. September in direktem Zusammenhang stehen. Dafür sprechen schon die gleichen Tätergruppen. Bei dem ersten Einsatz wurden zwei Personen vorübergehend festgenommen, weil sie Polizisten attackiert haben sollen, die beide Gruppierungen zu trennen versucht hatten.

Wenig Licht

Die Linzer Altstadt ist grundsätzlich videoüberwacht, die Qualität der ausgewerteten Bilder lässt allerdings nur wenig Rückschlüsse auf den tatsächlichen Tathergang zu. "In der Nacht sind die Lichtverhältnisse leider limitiert, die Straßenbeleuchtung ist auch nicht speziell für die Videoaufzeichnung ausgerichtet", betont Pogutter.

David Furtner, Sprecher des Landespolizeikommandos, appelliert an die Politik, die technische Ausstattung entsprechend aufzurüsten. "Wir würden uns für die Altstadt eine moderne Überwachungsanlage wie in Wels wünschen. In Linz hat es diesbezüglich in den vergangenen 15 Jahren keine Erneuerung mehr gegeben." Sinnvoll wäre laut Furtner außerdem, zwei zusätzlich Kameras zu postieren. "Damit wäre es möglich, auch die Seitengassen besser zu erfassen." Auch wenn die Polizei in der Videoüberwachung kein Allheilmittel sehe, sei diese in Kriminalitäts-Hotspot-Zonen ein sinnvolles Instrument. "Unsererseits gibt es sicher grünes Licht für einen Ausbau der Videoüberwachung an neuralgischen Stellen", betont FPÖ-Sicherheitsreferent Detlef Wimmer.

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