Lernen von den Besten

Werner Pamminger, Leiter von Business Upper Austria, und Landeshauptmann Thomas Stelzer (re.) mit einem Roboter.
Roboter putzen zukünftig Fenster und räumen den Geschirrspüler aus.

Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass ein Roboter den Rasen mäht und ein anderer den Staub vom Wohnzimmerboden entfernt. Dass intelligente Maschinen in Zukunft auch ungeliebte Tätigkeiten wie Fensterputzen oder Geschirrspüler Ausräumen übernehmen, könnte bald Realität werden. Eine oberösterreichische Delegation unter der Leitung von Landeshauptmann Thomas Stelzer konnte sich bei einem Arbeitsbesuch in Karlsruhe und Straßburg ein Bild über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz machen.

Künstliche Intelligenz

Am Karlsruhe Institut of Technology (KIT) demonstriert ein Experte, wie ein Roboter die Kräfte eines Muskels misst und die Bewegungen der Beine, Gelenke und der Wirbelsäule unterstützt. Wer im Beruf schweres Gewicht heben muss, kann das damit wesentlich leichter machen. Sein Kollege lässt einen Roboter einfache Reparaturen an einer Maschine vornehmen. Das Besondere daran: Die Maschine interagiert mit dem Menschen und befolgt dessen mündliche Anweisungen. Sie zeichnet sich durch intelligente Sensorik und eine sichere Interaktion aus.

Deep learning

Die Experten des KIT wissen: „Das Zauberwort für diese Entwicklung heißt Deep Learning. Künstliche neuronale Netzwerke werden so optimiert, dass sie die Fähigkeit erlangen, wie ein Mensch Prognosen zu erstellen und Entscheidungen zu fällen. Gerade für das autonome Fahren ist dies notwendig.“ 9000 Mitarbeiter sind in diesem weltweit führenden Forschungsinstitut tätig.

Neues Studium

Werner Pamminger leitet die Business Upper Austria, die Wirtschaftsagentur des Landes, und hält gerade die Verbindung von Lehre und Forschung mit Innovation für bedeutsam. Stelzer weist auf den im Wintersemester 2019/20 an der JKU beginnenden Studiengang für Künstliche Intelligenz hin: „Neben der Kompetenzvermittlung in Mathematik, Informatik, maschinellem Lernen und Sprachverarbeitung werden auch Themen der ethischen Verantwortung, der Mensch-Maschine-Schnittstelle und damit der Roboterpsychologie vermittelt.“

Europarat

Im Rahmen des Arbeitsbesuches konnte sich die Delegation auch über die vielfältigen Aufgaben des Europarates in Straßburg informieren. Der österreichische Botschafter beim Europarat, Gerhard Jandl, stammt aus dem Innviertel und betont die drei wichtigsten Ziele dieser Institution. Es sind dies Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Der Wirkungsbereich des Europarates geht weit über das Europa der EU hinaus und reicht von den Azoren bis nach Sibirien. Mitglieder sind daher auch Länder wie Russland und die Türkei. Alle diese 47 Länder unterwerfen sich damit auch der Gerichtsbarkeit des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR).

Vöcklabrucker Jurist

Christoph Schwaighofer ist in Vöcklabruck geboren und ist seit 25 Jahren am EGMR als Jurist tätig. Er ist überzeugt: „Die Prinzipien der europäischen Grundrechts-Charta werden auch in Ländern angewandt, die nicht zur EU gehören und noch keine voll entwickelten Demokratien sind. Das bewirkt, wenn auch langsam, eine Durchdringung dieser Länder mit rechtsstaatlichem Denken.“

Abkommen

Stelzer hat mit Jean Rother, dem Präsidenten der Region „Grand Este“, zu der Elsass, Lothringen und die Champagne gehören, ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, um Projekte in Wirtschaft, Medizin, Kultur und Bildung zu realisieren.

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