Langzeitarbeitslosigkeit macht Sorgen

Oberösterreichs AMS-Chef Gerhard Straßer
Ohne Corona würde sich die Arbeitslosigkeit bereits normalisieren.

Oberösterreich weist im März mit 5,6 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate aller Bundesländer auf. Die Steiermark liegt mit 7,5 Prozent deutlich dahinter. Wien ist mit 14 Prozent negative Spitze. Der Österreich-Schnitt liegt bei 9,4 Prozentpunkten.

Positive Entwicklung

„Trotz Corona ist das eine sehr positive Entwicklung“, sagt Oberösterreichs AMS-Chef Gerhard Straßer im Gespräch mit dem KURIER. „Wenn wir den Lockdown nicht hätten, würden wir schon Richtung Normalbetrieb gehen.“ Es gebe aber eine Problematik bei den Langzeitarbeitslosen. Mit 13.000 von insgesamt 39.000 Arbeitslosen ist diese Gruppe einigermaßen groß, rund ein Drittel. „Hier handelt es sich oft um ältere Arbeitnehmer mit gesundheitlichen Problemen. Es ist schwierig, sie wieder in Arbeit zu bringen.“

Re-Start-Programm

Das Land OÖ und das AMS haben für diese Personengruppe das sogenannte Re-Start-Programm aufgelegt. Betriebe und Gemeinden, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, erhalten rund zwei Drittel des Lohnes ersetzt. Straßer argumentiert, dass diese Förderung für die Firmen betriebswirtschaftlich interessant sei.

Industrie und Kurzarbeit

Als Gründe für die insgesamt sehr positive Entwicklung am oberösterreichischen Arbeitsmarkt nennt der AMS-Chef zwei Faktoren. Der eine sei die gute Entwicklung in der Industrie, der andere die Bereitschaft der Unternehmen, die Beschäftigen in der Corona-Krise mittels Kurzarbeit zu halten. Mit 5,6 Prozent ist die Arbeitslosenquote um 2,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr, als die Pandemie begann. Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt einen positiven Trend, es gibt im März rund 2000 offene Stellen mehr als im Februar.

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