Land sagt Nein zur Hängebrücke in Linz
Die geplante Linzer Hängebrücke soll die beiden Donauufer, ausgehend vom Linzer Zoo bis zur Franz-Josefs-Warte, verbinden. Weil es ein Tourismusprojekt ist, wird es von der Linzer Stadtführung begrüßt. Doch die zuständige Fachabteilung des Landes Oberösterreich sagt Nein. „In einer ersten Stellungnahme des Landes werden viele Fragen, hauptsächlich auf Grund von Vermutungen, aufgeworfen. Wenn wir dieses Projekt für Linz realisieren wollen, müssen wir das Verfahren trotzdem fortsetzen! Es ist der einzige Weg, um die entsprechenden faktenbezogenen Antworten zu bekommen“, sagen Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ).
Eingriffe in den Natur- und Landschaftsschutz
Die Auswirkungen des geplanten Projekts sind für das Land Oberösterreich aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes sehr vielfältig – daher wird dieses Projekt auch kritisch bewertet. Unter den Allgemeinen Auswirkungen werden etwa die maßgebliche Veränderung des Landschaftsbildes, der Verlust der Naturbelassenheit des Landschaftsraumes oder aber auch die Gefahr der Vermüllung der steilen und unzugänglichen Linzer- und Urfahrwände angeführt. „Im Detail heißt es nun, dass wir die aufgezeigten Probleme zu entkräften haben. Dies kann beispielsweise in Form von entsprechenden Auflagen geschehen“, erklärt Hein. „Ich bin davon überzeugt, dass wir das hinbekommen. Ich sehe zumindest keinen Punkt, der nicht durch eine entsprechende Auflage zu lösen wäre.“
Luger kritisiert das Land
„Mir war immer bewusst, dass dieses Projekt Herausforderungen mit sich bringt. Ich orte in diesem Zusammenhang jedoch nicht die behauptete Ermöglichungskultur des Landes, sondern ein Zusammenspiel der Verhinderer. Was wir nach der Krise zudem brauchen, sind Aufbruchsstimmung und ein Ausblick auf eine bessere Zukunft. Darum kann ich der grundsätzlich negativen Haltung gegen diese Hängebrücke, die uns wahrlich neue Ausblicke ermöglichen würde, nichts abgewinnen”, so Bürgermeister Luger.
Grüne begrüßen das Nein
„Auch wenn ich die konkrete Stellungnahme noch nicht kenne, ist für mich klar, dass die Bedenken der Fachabteilung ernst genommen werden müssen. Die Einwände aufgrund touristischer und wirtschaftlicher Interessen einfach vom Tisch zu wischen, kann es jedenfalls nicht sein“, so die für Naturschutz zuständige Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). "Der Schutz des Naherholungsraumes muss auf alle Fälle wichtiger sein, als die Interessen privater Investoren“, betont Schobesberger.
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