Kunstuniversität Linz erhält Glasaufbauten

Die Brückenkopfgebäude West und Ost mit den Glasaufbauten.
Die von den Nazis erbauten Linzer Brückenkopfgebäude werden für die Kunstuni saniert.

Nach jahrelangem Hin und her ist es nun fix. Die beiden Linzer Brückenkopfgebäude, die den Hauptplatz zur Donau hin abschließen, werden bis Ende 2018 um 36 Millionen Euro saniert. Die Kunstuniversität wird in beide Gebäude einziehen und damit 20.600 Quadratmeter zur Verfügung haben. Das ist eine Erweiterung um 4700 Quadratmeter, um rund 30 Prozent.

Auf beiden Bauwerken wird eine eingeschoßige Glasdachkonstruktion verwirklicht. Die ursprünglich geplanten zwei Stockwerke wurden vom Bundesdenkmalamt abgelehnt. Die Fassaden und die Fenster bleiben gleich. Aus dem Gebäude in der Sonnensteinstraße 11-13, wo die Kunstuni derzeit untergebracht ist, sollen in der Folge Wohnungen entstehen, erklärte Hans Peter Weiss, der Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft BIG.
„Mit Minister Mitterlehner ist eine ganz neue Dynamik gekommen“, sagte Kunstuni-Rektor Reinhard Kannonier. Dieser habe das Projekt, das acht Jahre lang gestockt war, forciert.

Um kreative Ideen zu verwirklichen bedürfe es einer kritischen Masse, auch einer räumlichen, meint Kannonier. Es freue ihn, dass in Gebäude für bürokratische Einrichtungen des NS-Regimes nun das Gegenteil, nämlich ein kritischer, kreativer Geist einziehe. Obwohl die Universitäten Bundessache sind, kommen von den 36 Millionen jeweils vier von der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich. „Wir nehmen diese Verantwortung wahr, weil wir das größte Wirtschaftszentrum Österreichs sind“, betonte Bürgermeister Klaus Luger (SP). Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) meinte als Begründung, es entstehe etwas Positives für die Studenten, ein historisches Gebäude werde architektonisch weiterentwickelt und die Sanierung habe einen Konjunktureffekt.

Sowohl Pühringer als auch Luger bekannten sich außerdem zum Ausbau der Kepler-Universität. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner verwies den Wunsch nach einer geisteswissenschaftlichen Fakultät „vielleicht auf das Jahr 2027“. Das sei ein „wunderbarer Wunsch“, vor einer Entscheidung müsste aber die Notwendigkeit geprüft werden. Derzeit gebe es aber österreichweit bei den Geisteswissenschaften ein gutes Angebot. Weiters müsse die Finanzierungsfrage geklärt werden. Die Kepler-Uni erhalte derzeit jährlich 150 Millionen Euro.

Maschinenbau

„Die Medizinfakultät hat Vorrang“, sagte Mitterlehner. Erst 2028 sei die Fakultät im vollen Umfang in Betrieb. Seine Priorität gehe in Richtung des Ausbaus der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Er nannte den Maschinenbau. Die Steiermark, an deren Technischer Uni Maschinenbau gelehrt wird, sei mit einer Forschungsquote von 4,46 Prozent österreichweit Spitze. „Man muss Visionen haben. Die Umsetzung kann nicht von heute auf morgen erfolgen.“

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