Kulturhauptstadt Salzkammergut: Über das Altern, das Leben und Sterben

Kulturhauptstadt Salzkammergut: Über das Altern, das Leben und Sterben
Zwei Aufrüttelnde Ausstellungen starten demnächst: Die "Åhnlroas" mit Fotografien und eine Installation im KZ-Gedenkstollen Ebensee.

Das blühende Leben, mit viel Witz, Ironie und großem Respekt vor den Menschen vor der Kamera gezeigt: „Åhnlroas – Alt:Neu:Modisch“ heißt jenes Projekt, das im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut eröffnet wird, und zwar am 28. 4. im Sisipark in Bad Ischl. Danach werden die Fotos in Seniorenhäusern gezeigt, um diese als Orte der Kunst und Begegnung zu erfahren.

Was ist Schönheit?

Es sind Alt-Eingesessene und auch „zua-G’roaste“ Seniorinnen und Senioren – wie man im Salzkammergut gerne betont. Hinter den Porträts und der Idee steckt die Fotografin Catherine Ebser. Alle Fotos stellen einen Gegenpol zur allgemeinen Entwicklung dar: Jugend und ein bestimmtes Schönheitsideal als oberstes Gebot. „Dabei vergessen und vor allem verlernen wir den Blick auf echte Schönheit – das Leben, Erfahrung, gezeichnete Gesichter, Falten und Charakter“, so die Künstlerin.

„Alt werden will jeder, aber alt sein niemand!“ – ein bekannter Satz. Oldtimer, Vintage-Kleidung, alte Kunst und Antiquitäten werden oft als wertvoll und teuer gewertet. „Warum nicht auch der alte Mensch selbst?“, fragt Ebser. Mit ihren Fotografien macht sie wertfrei und liebevoll die Sicht auf das Altern frei. Gelacht wird da übrigens sehr viel.

Kulturhauptstadt Salzkammergut: Über das Altern, das Leben und Sterben

Alles andere als lustig, aber ebenso wichtig ist die Schau der Japanerin Chiharu Shiota, die sich in ihren Installationen mit Themen und Kontexten der menschlichen Existenz auseinandersetzt. Im Stollen des ehemaligen Konzentrationslagers in Ebensee schafft die Künstlerin ab 26. April eine Installation bestehend aus roten Seilen und 25 überlebensgroßen Kleidern. „An einem so geschichtsträchtigen Platz ist es nicht einfach, ein Kunstwerk zu schaffen, das dem Ort würdig ist“, sagt Shiota selbst.

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