Als die Kommunisten 1978 Österreich untertunneln wollten
Die Landesausstellung im südböhmischen Krumau, 70 km nördlich von Linz gelegen, öffnet zwar offiziell erst am kommenden Mittwoch ihre Pforten, doch sie beherbergt die wohl interessantesten Projekte. Sie steht unter dem Motto Was wäre wenn und ist im Regionalmuseum, dem ehemaligen Jesuitengymnasium, untergebracht.
„Das Projekt wurde 1978 präsentiert. Es war ernst gemeint und ideologisch und politisch begründet, weil zwei Jahre zuvor während der Ölkrise die Arbeiten für den Tunnel zwischen Frankreich und England gestoppt worden waren. Die Kommunisten wollten zeigen, dass die Kapitalisten zugrunde gehen, während sie erfolgreich Projekte umsetzen. Ein Jahr zuvor war inPrag die erste U-Bahn-Trasse in der Länge von sechs Kilometern eröffnet worden. Man hat gedacht, wenn sechs Kilometer möglich sind, dann müssen auch 345 möglich sein, das sei nur eine rein technische Sache.“ Rudolf Kirchschläger, der damalige österreichische Botschafter in Prag, habe sich über die Pläne informieren lassen. In drei Stunden sollte man mit dem Zug von Budweis an der Adria sein.
Ein US-Bundesstaat
Eine ganz andere Neuigkeit, die die Landesausstellung ans Licht bringt, ist, dass die Deutschen von Krumau zum Kriegsende 1945 versucht haben zu erreichen, dass der Böhmerwald ein US-Bundesstaat wird. Die Ausstellung zeigt einen Brief, der an den damaligen US-Präsidenten Harry Truman geschrieben worden ist. „Wir wissen aber nicht, ob der Brief jemals das Weisse haus erreicht hat“, erzählt Museumsleiter Slavik.
Kanal Moldau-Donau
Renovierte Synagoge
Die Synagoge, die von 1908 bis 1910 gebaut worden ist, wurde um 13 Millionen Kronen renoviert. Damals gab es rund 300 Juden. Das Bethaus, das nun im Eigentum der jüdischen Gemeinde Prag ist, ist wirklich sehr schön geworden.
Kommentare